West Patagonien, AR
West Patagonien, AR
Nachdem ich die Grenze in Cerro Castillio am 1.1.25 morgens um 9.30 Uhr in 40 Minuten überquert hatte. Hatten die Chilenen bei der Einreise meinen Van kontrolliert, so wollte kein Argentinier den Van anschauen.
Nach einigen Kilometern auf Schotter ging es dann auf einer gut geteerten, fast schlaglochfreien RN40 nach El Calafate. Außer einer Ansammlung von Häusern, einer Tankstelle und einem kleinen Supermarkt gibt es auf den 250 Kilometern nichts. Monotone Estepa, ab und zu ein verlassenes Haus oder eine alte Tankstelle.
Warum El Calafate (ca. 25'000 Einwohner)? Es ist der Ausgangspunkt zum Perito Moreno Gletscher, El Chalten, Fitz Roy und all den anderen Gletschern. Der kleine Ort hat sogar einen Flughafen. Ich würde sagen, es war das erste Mal auf der Tour, dass ich ein Flugzeug starten hörte. Früher musste man nach Rio Gallegos fliegen, jetzt kommt man direkt dorthin oder wird mit dem Bus von TdP dorthin gebracht oder umgekehrt.
El Calafate war gegen 14:00 von Touristen überflutet, obwohl das Wetter eher mäßig war. Was soll man hier auch sonst machen! Fast alles außer Restaurants war geschlossen. Aber die Restaurants waren gut besucht. Eigentlich wollte ich nur einen Kaffee trinken, aber dann habe ich mir die Preislisten angeschaut. Ich musste schlucken. Billig war es hier nicht! Aber ich gönnte mir eine heiße argentinische Schokolade.
Ich hatte mir einen Platz außerhalb der Stadt ausgesucht. Auf einer Halbinsel, etwas oberhalb der Stadt, mit Blick auf den Lago Argentino. Nach der langen Fahrt ließ ich den 1. Januar hier am Hang ausklingen. Viele Overlander waren nicht zu sehen.
Der nächste Tag, Sonnenschein und geniale Sicht. Um 9:00 war ich in der Stadt. Hatte schnell getankt, Frischwasser geladen, vergeblich versucht bei Western Union Dollars zu tauschen und meine Vorräte aufgefüllt.
Ich wollte mir die Stadt noch ein wenig anschauen und versuchte mein Glück ohne Google Maps. Fehler! Insgesamt dreimal bin ich falsch in eine Einbahnstraße gefahren. Der Gegenverkehr machte mich freundlich auf den Fehler aufmerksam. Ich wusste, dass man an jeder Kreuzung auf die kleinen Schilder mit den Pfeilen schauen muss. Nur so weiß man, was für eine Straße das ist. Aber diese kleinen Pfeile kann man leicht übersehen oder sie fehlen an einer Kreuzung. Das Bild zeigt die Luxusvariante der Beschilderung, meistens sind sie Grau und ziemlich unscheinbar
Das Innenstadt hat alles, was ein Tourist braucht. Reisebüros, Souvenirläden, Sportgeschäfte, Apotheken und vieles mehr. Dazwischen Restaurants, Hotels, B&Bs und Cafés. Es war viel los, aber ich bekam meine Schnürsenkel in einem Drogeriemarkt, die Sportläden hatten sie nur mit Schuhen!
Nach einer weiteren heißen Schokolade machte ich mich auf zu einer kleinen Wanderung. Südlich von El Calafate gibt es eine markante Bergkette und ich hatte mir einen Skilift als Ausgangspunkt für meine Wanderung ausgesucht. Da es über 20 Grad hatte und nur ein leichter Wind wehte, machte ich den Fehler, meine neue warme Mütze nicht mitzunehmen. Oben angekommen genoss ich nur wenige Minuten die tolle Aussicht. Auf dem Grat blies der Wind heftig und kalt. Statt noch eine Weile dem Grat zu folgen, suchte ich mir schnell einen Abstieg im Windschatten.
Auf eine Bootsfahrt für über 200 € verzichtete ich, da der Aussichtspunkt nur 400 m vor dem Gletscher liegt. 60 € kostet die "einfache und kurze" Bootsfahrt vom Puerto F. P. Moreno. Dauert ca. 30 bis 40 min.
So übernachtete ich nach der kleinen Wanderung in der Nähe der Zahlstelle des Perito Moreno Nationalparks. Ein eisiger Wind blies von den westlichen Bergkämmen über den Lago Argentino Richtung El Calafate und weiter nach Santa Cruz. Draussen sitzen konnte ich nicht. Im Windschatten des Vans gab es nur eine kurze lauwarme Dusche in meiner Evershower.
Am nächsten Morgen um 8 Uhr ging ich zum Park-Eingang. Ich wusste schon, dass ich nicht der Erste sein würde, geschweige denn der Einzige, wie bei TdP. Die Schlange war klein und fein und es dauerte nur ca. 30 Minuten, bis ich mein Ticket für 45 € hatte. Wie es sich gehört, schloss ich mich den anderen Autos, Bussen und Motorrädern an, die mit 50 km/h die 39 km bis zur Spitze der Magellanhalbinsel, dem Pasarela Glaciar Perito Moreno, fuhren.
Die Aussicht und die Anlage sind beeindruckend. Jeder Euro hat sich gelohnt. Dem Gletscher beim Kalben zuzusehen, obwohl ich zu langsam war, um ein Foto vom herabstürzenden Eis zu machen, war einzigartig. Und ich hatte Glück. Die Sonne schien und der kalte Wind der letzten Nacht wehte nicht.
Was ich später beim Lesen erfuhr, war die Kalbungsfront ca. 2,3 km lang und ragte bis zu 70 m über die Wasseroberfläche. Sieht auf den Bildern nicht so spektakulär aus.
Der Grey-Gletscher und der Perito-Moreno-Gletscher gehören zum Südlichen Patagonischen Eisfeld, dem größten Gletschergebiet der Anden. Mit einer Gesamtfläche von 250 km2 war der Perito Moreno Gletscher ein großer Gletscher.
Bei einer Führung erfuhr ich, dass der Gletscher früher mit einer Geschwindigkeit von ca. 2 Metern pro Tag gewachsen war, dieses Wachstum aber in den letzten 2 Jahren zum Stillstand gekommen war. Zwar fällt noch immer an mehr als 300 Tagen im Jahr Schnee in der Höhe und es bildet sich neues Eis, aber bis dieses an der Kalbungsfront ankommt, vergehen 300 bis 400 Jahre. In den letzten 4 Jahren hatte der Gletscher aber bis zu 15 Meter an Höhe verloren, die Hälfte davon etwa im Sommer 2022. Bis zu 10 Jahre werden die Forscher brauchen, um die Ursache herauszufinden. Mal sehen, wie viel Eis dann noch übrig ist!
Nach 2 Stunden auf den Plattformen gönnt ich mir einen Kaffee und beschloß doch noch nach Puerto Moreno zu fahren. Sind ja nur 3 km!
Waren es auf dem Parkplatz der Pasarela 2 oder 3 große Busse, so zählte ich auf dem Parkplatz des Hafens 15 große Busse, die ihre Fahrgäste an der Anlegestelle aussteigen ließen. Die vielen kleinen Sprinterbusse habe ich gar nicht mitgezählt. Das Geschäft blühte hier unten und niemand war sich zu schade, 60 € für eine kleine Bootsfahrt zu bezahlen.
Was kann man sonst noch im Park machen, eigentlich nicht viel. Ich fuhr auf der RP11 ein Stück zurück, schaute mir den Puerto Bajo las Sombras an.
Ein weiterer Hafen, an dem Touristen in Boote steigen. Habe mir dann einen Espresso gemacht und am Mirador del Glaciar Perito Moreno die Sonne und den Blick auf das Bergpanorama und das milchige Wasser des Lago Argentino / Lago Roca genossen.
Wie gesagt, viel mehr gibt es nicht zu sehen, wenn man sich gegen eine Bootsfahrt entscheidet. Ich fuhr die 100 km zurück nach El Calafate, tauschte erfolgreich USD in Pesos und probierte Fast Food, einen Wolly Burger. 13 € für einen 1a Burger mit Pommes und einer Cola sind schon teuer, aber der Burger war deutlich besser als einer von McD und BK.
Den Abend verbrachte ich auf der Nordseite des Lago Argentario und wurde mit einem wunderschönen Sonnenuntergang und einem roten Sonnenaufgang belohnt.
Waren es von TdP bis El Calafate ca. 300 km, so waren es bis El Chalten auch fast 300 km. Entlang des Rio La Leona und des Lago Viedma gab es Estepa und das von Claudia wärmstens empfohlene Parador La Leona. Ein Stück selbstgebackenen Kuchen bekam ich nicht, denn gefühlt hielt hier an diesem Morgen jeder Tourbus zwischen El Calafate und El Chalten.
Ich ersparte mir das übliche Bild von El Calafate ala Instagram und fuhr direkt zu einer Lavadera, um mal wieder saubere Wäsche zu haben. Um 12:00 Uhr war es noch einfach, einen brauchbaren Stellplatz auf dem Camping El Relincho zu bekommen. Bei bestem Wetter erkundete ich in ca. 60 min El Chalten (ca. 1'600 Einwohner ohne Touristen). Im Vergleich zu El Calafate gibt es hier nicht viel. Hauptsächlich Hostels, Hotels, BnB und Restaurants. Am Ortseingang betreibt YPF in einem Container eine 1-Säulen-Tankstelle.
Auch hier waren nur ein paar große Busse zu sehen. Alle anderen Leute schienen Bergsteiger und Wanderer zu sein, die als Individualtouristen unterwegs waren. Am Sonntag bin ich dann für 45 € in den Nationalpark gefahren. Die 50% Ermäßigung hätte ich nur bekommen, wenn ich mich einen Tag nach Perito Moreno hier angestellt hätte!
Bei schönem Wetter habe ich John aus Kanada getroffen und wir sind zusammen die 19 km gelaufen.
Der Fitz Roy ist ein 3'406 m hoher Granitblock und die Hauptattraktion im Nationalpark Los Glaciares. Der Grenzverlauf im Fitz Roy Massiv bis zum Cerro Daudet ist zwischen Chile und Argentinien umstritten. Eine Grenzkommission einigte sich 1998 auf eine Verschiebung der Grenzziehung.
Das Fitz Roy Massiv steht dem TdP in nichts nach. Atemberaubend und abwechslungsreich. Wälder, Seen, Gletscher und fast immer eine gute Aussicht. Das Beste war, dass nicht so viele Leute auf den Trails unterwegs waren. Nur an der Laguna Torre und der Laguna Capri waren ein paar mehr Wanderer unterwegs.
In El Chalten wurde ich zu meiner 2. Parrilla von John eingeladen. Sagen wir mal so, der Wein und das Bier waren gut, das Fleisch hätte etwas mehr Liebe bei der Zubereitung verdient!
Am Montag sollte es regnen und ich machte mich auf, die nördliche Region zu erkunden. Der Lago Cardiel stand auf meiner Liste. Mit etwas Glück hatte ich Diesel bekommen, denn die Tankstelle in El Chalten hatte nur noch Diesel. Kurz vor Tres Lagos war die einzige andere Tankstelle und die wollte ich mir ansehen. Hier gab es ausnahmsweise nur noch Benzin.
In Tres Lagos habe ich 2 argentinische Anhalter mitgenommen. Wenn nicht so, wie sollte ich sonst Spanisch lernen, dachte ich mir.Volltreffer!Ich sagte Rosaria und Juan, dass sie mich gerne verbessern können und so sprach ich Spanisch, ab und zu auch Englisch. Die RN40 bis zur Estancia La Lucía ist perfekt geteert, aber ab hier bis zum Lago Cardiel wird die Straße zu einer langen, 10 m breiten Kiesgrube. Von Motorradfahrern gefürchtet. Wir trafen auch einen britischen Fahrer, der sich den Fuß verstaucht hatte. Er wollte keine Hilfe.
Ich ließ Rosaria und Juan am Lago Cardiel raus und machte mich auf den Weg zum See, entlang der RP29. War die RP29 zunächst nur ausgewaschen, wurde sie auf den folgenden Kilometern schlammig. Was mich dann überraschte, war ein ausgewaschenes, trockenes Bachbett, das sich 1 m tief und 2 m breit quer über die RP 29 zog. Endstation für mich und wohl alle Overlander, die in den nächsten Tagen zum See wollten.
Zurück auf der RN40 lud ich Rosaria und Juan wieder ein und wir fuhren gemeinsam nach Gobernador Gregores.Wenn man eine Tankstelle sieht, dann tankt man in Patagonien.Hier kaufte ich mir auch ein paar leckere Empanedadas. Meine Wege trennten sich hier endgültig und ich beendete meinen Tag am Rio Chico in der Nähe von Las Horquetas.
Bei schönstem Wetter habe ich hier ein paar Tage verbracht und gelernt, das Nichts zu genießen. Schaut euch das Video an. Jeden Tag kam ein Auto vorbei. Am 2. Tag parkte ein Bus 1 km weiter oben am Rio Chico. Ein paar Stunden später kamen Motorradfahrer und bauten ihre Zelte auf. Ansonsten nur ich und ein Guanaco.
Ich hatte zwei Möglichkeiten, bevor ich über den Paso Roballo nach Chile wollte. Zuerst ging es in den Parque Nacional Perito Moreno. Eine Wanderung am Lago Belgrano und eine am Lago Burmeister sollten es werden. Auf der RP37 ging es 90 km nach Westen auf einer guten Piste. An solche Pisten war ich mittlerweile gewöhnt, aber trotzdem musste ich aufpassen, dass mich der Wind nicht von der Straße wehte. Schade, dass man so etwas nicht auf Fotos sieht. Ich sah Guanaco-Herden und wie sich die Estepa langsam in eine Hügellandschaft verwandelte und es dann in der Ferne bergig wurde.
Bis zum Centro Operativo Guardaparques war ich das einzige Auto.Bis 30 Minuten vor dem Centro war der Himmel blau, mit nur wenigen Wolken.Aber dann wurde es dunkel, regnerisch, stürmisch und kalt.
Nach der Anmeldung bin ich erst mal zum Lago Burmeister gefahren. Wandern konnte ich bei diesem Wetter nicht. Für den Abend war Schneefall angesagt. Mittags um 13:00 verkroch ich mich im WoMo. Nach einem verregneten bzw. verschneiten Nachmittag kam eine windige Nacht.
Am nächsten Morgen stellte ich mir eine Wanderung bei schönem Wetter schon toll vor. Hatte aber um 10:00 Uhr nur 7 Grad. Die Aussicht auf die Gipfel und den See war toll. Die Wellen auf dem türkisfarbenen Lago Burmeister waren noch nicht weg und auf den Bergrücken lag seit gestern etwas mehr Schnee.
Ich fuhr zum Lago Belgrano. Anderer See, mehr Glück? Belgrano kommt ziemlich oft vor.
Der Name stammt von Manuel José Joaquín del Corazón de Jesús Belgrano (1770 bis 1820), einem argentinischen Anwalt, Politiker und militärischen Führer im argentinischen Unabhängigkeitskrieg.
Auf dem Weg zum Lago Belgrano hörte ich ein neues Geräusch. Kurz vor der Abfahrt zum See wurde es mir zu viel und ich versuchte, die Ursache zu finden. Ich hörte kein Geräusch, aber der Schrank, in dem mein Kühlschrank steht, hing seltsam im Raum. Nach einigem Rütteln stellte ich fest, dass 2 der 4 Befestigungsschrauben gebrochen waren.
So verbrachte ich die ersten 2 Stunden auf dem Parkplatz des Lago Belgrano damit, alles auszuräumen und im Wohnmobil zu verteilen, da es draußen sehr windig war. Dann wurden 6 neue Löcher gebohrt und 6 zusätzliche Schrauben eingesetzt. Nach 2 Stunden war alles wieder an seinem Platz und ich machte mich auf die Chico Runde, nur 10 km. Der See und die Halbinsel Belgrano sind bei Wanderern sehr beliebt. Es gibt mehrere Hütten, in denen man übernachten kann. Allerdings muss man alles mitbringen, außer Wasser. Das Wasser des Lago Burmeister, des Lago Belgrano und später auch des Lago Posadas ist trinkbar. Schmeckt wirklich gut!
Das strahlend blaue Wasser des Lago Belgrano ist atemberaubend. Der nördliche Teil des Sees hat einen anderen Blauton als der südliche. Ich kann stundenlang hinschauen.
An diesem Abend schliefen nur zwei Parteien auf dem Parkplatz, alle anderen hatten sich auf die Hütten verteilt. Da mir davon abgeraten wurde, auf der RP41 zum Lago Posadas zu fahren, wählte ich den 350 km langen Umweg über die RN40 und Bajo Caracoles.
Bajo Caracoles ist eine Ansammlung von 10 Häusern und einer privaten Tankstelle. Die Tankstelle ist eine alte Rarität und nach ca. 25 Litern spritzte der Diesel irgendwo aus der Zapfsäule. Die Besitzerin hat mir dann zweimal 25 Liter getankt (je 40 €) 😎. Die RP39 zum Lago Posadas ist ca. 80 km lang und davon sind 50 km Baustelle. Das Bild zeigt den Teil der Ruta, der keine Baustelle war
Nicht das dort jemand arbeitet, aber Baustelle. Der Ort Lago Posadas hat ca. 400 Einwohner, einen kleinen Laden, ein Restaurant und einen Campingplatz. Der See selbst hat, ähnlich wie der Lago Belgrano, strahlend blaues Wasser und sogar einen dunklen Sandstrand.
Das war das Patagonien, das ich gesucht habe. Abseits der Touristenrouten von TA & Insta, einfach und tiefenentspannt. Leben möchte ich hier nicht, denn bis zur nächsten Ortschaft sind es ca. 200 km bzw. 300 km. Was man hier wohl macht, wenn man krank wird oder etwas kaputt geht?
Die Stellplätze auf IOverlander hatten alle See- und Bergblick und die auf der Nordseite waren echt klasse. An diesem Wochenende war ich der einzige Camper. Der Grund dafür war wohl der für Samstag und Sonntag angekündigte Sturm mit Windgeschwindigkeiten bis über 100 km/h.
Ich würde sagen, dass ich ca. 36 Stunden Windgeschwindigkeiten über 20 km/h hatte.Am Sonntag verwandelte sich dann auch noch das blaue Wasser des Sees in eine braune Brühe.Selbst auf meinem etwas geschützten Platz konnte ich die ganze Nacht kaum schlafen.
Auch wenn mir im Dog.O.Mobil schlecht wurde, war es ein wunderschönes Wochenende. Am Montag war es zwar immer noch windig, aber der See war schon wieder blau, als ich mich auf den Weg zum Paso Roballos machte.
Die RP41 war eines meiner bisherigen Highlights. Auf einer Schotterpiste geht es Richtung Norden über mehrere kleine Pässe und durch malerische Schluchten. 2 Versuche mit der Drohne zu fliegen scheiterten am Wind. Auf den ca. 45 km sah ich ca. 3 Estancias und am Ende 2 WoMos, die mir entgegen kamen. Hätte ich nicht fast alle Lebensmittel verbraucht, wäre ich hier irgendwo auf der Strecke länger geblieben.
Warum hatte ich keine frischen Lebensmittel mehr? Erstens ging es nach Chile und da darf man kein Obst und Gemüse mit über die Grenze nehmen. Zum anderen gab es seit El Calafate keinen vernünftigen Supermarkt mehr. Lago Posadas hatte einen ca. 4 x 4 m großen Markt, die in El Chalten und Gobernador Gregores waren auch nicht viel größer. Es gab mehr Tankstellen auf der Strecke als größere Supermärkte in West-Patagonien
Meine Hoffnung auf einen großen Supermarkt lag auf Cochrane in Chile.
Die letzten Kilometer auf der RN41 zum Paso Roballo waren wunderschön. Als ich den Anstieg über eine sehr holprige Piste zum Pass geschafft hatte, stand ich vor einer Art Almhütte, aber es war der Zoll. Drei super freundliche Zöllner gaben sich alle Mühe, alles auf Papier. Computer, Netz oder StarLink gab es anscheinend nicht. In ihrem Buch sah ich, dass ich um 11:00 der erste Grenzgänger war.
Nach einem kleinen Rundgang durch das Dog.O.Mobil für einen Zoll-Mitarbeiter, öffnete dieser das Tor und ich verließ Argentinien.
Die Grenze zu Chile war ein paar hundert Meter später, aber der chilenische Zoll kommt erst in ca. 10 km. Von weitem sieht es aus wie eine Estancia. Nur die Fahne und die Schranke machten mir klar, dass ich hier anhalten musste. Die Chilenen hatten zwar StarLink, aber bis auf einen PC, wurde alles mit Papier gemacht. Nachdem ich den Papierkram erledigt hatte, kontrollierte ein Zöllner am PC, ob alles in Ordnung mit mir war. 10 Minuten später kam ein anderer Zöllner zu mir, gab mir meinen Pass und fragte, ob ich Obst oder Gemüse im Auto hätte. Er hatte kein Interesse an meinem Wohnmobil, öffnete nur die Schranke und wünschte mir eine gute Reise.
Die Etappe

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Wann | Jan 2025 |
Status | Done / Visited |
Updated | 03. Oktober 2025 |
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