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Viel Grün zwischen Salta und dem Paso Jama

Viel Grün zwischen Salta und dem Paso Jama

Salta war meine erste größere Stadt seit Santiago und das Erste, was mir auffiel war, dass die Stadt im Grünen lag. Zwar nieselte es, aber das störte mich nicht, denn ich hatte einiges zu erledigen

Seit 20 Tagen zeigte das Display im Sprinter "Service A ist fällig!" Ich hatte auf der Puna nach einem Vertragshändler gesucht und Rolcar SA in Salta gefunden. Man konnte Online den Service samt Termin buchen .

Viele brauchbare Campings oder Stellplätze gab es nicht um Salta und El Portal de Cerrillos in Cerrillos hatte gutes Feedback.. 

Der Tag bei Mercedes entwickelte sich wie gedacht. Neben dem Service, wollte ich die Reifen durchwechseln und den Sprinter durchchecken lassen. Während ich in der Lounge wartete, kam der Meister und die Servicemitarbeiterin so alle 1-2 Stunden vorbei und zeigten mir kleinere Problem. Bremsbelege durch, eine Stange an der Vorderachse defekt, diverse O-Ringe hinüber und andere Kleinigkeiten.  Abends um 17:30 hatte ich den gefühlt neuen Sprinter wieder. Im Rahmen des Service war der Van geputzt worden, außen und innen (Leider nicht die Wohnkabine 🤪) 

An zweiten Tag  fuhr ich mit einem Uber in das Centro. Bekam von Hector, dem Fahrer, eine kleine Stadtführung und ein paar Tipps. Obwohl Salta in 1582 gegründet wurde und über 600'000  Einwohner hat, gibt es nicht viele Sehenswürdigkeiten und die hatte ich in 2 Stunden durch. 

Hatte einen Kaffee an der Plaza 9 de Julio getrunken, mir den Mercado Municipal San Miguel und die Basílica Menor y Convento de San Francisco von außen angesehen. Im Parque San Martín hab ich gestaunt, wie schnell sich um 14:00 die Stadt leert.

Hatte keine Salta Free Walking Tour gemacht, denn soviel gab es nicht zu sehen und hatte auch nicht mir die Stadt vom Cerro San Bernardo aus angesehen, dafür war die Sicht zu schlecht an dem Tag. 

Das Museo de Arqueología de Alta Montaña (MAAM) war der einzige Ort wo ich länger blieb. Mir war nicht bewusst gewesen, dass die Inca Südamerika zur selben Zeit eroberten, wie Christoph Columbus Indien entdeckte.

El MAAM cobija a las Momias del Llullaillaco....
El MAAM cobija a las Momias del Llullaillaco.... 

Ich erinnerte mich an das Buch von Eduardo Galeano "Die offenen Adern Lateinamerikas". Es beschreibt, wie ein paar Europäer Lateinamerika in die Knie zwangen und das sich der Kontinent eigentlich bis in die Neuzeit nicht davon erholt hat. Aus Kolonialismus wurde Neokolonialismus und im 20 Jahrhundert die von Konzernen vorangetrieben Ausbeutung des Kontinents, zusammen mit einer kleinen elitären Schicht Einheimischer.

Das und mehr ging mir durch den Kopf, als ich zum Mittagessen Empanadas Saltenas probierte. Sind zwar sehr klein im Vergleich zu den Chilenischen, aber definitiv lecker. 

Diesel- und Wassertank voll, ging es auf der RN9 Richtung Jujuy. Die Strecke zwischen Salta und El Carmen hat unzählige Kurven und geht auf schmalen Feldwegen durch einen schon fast tropischen Wald.  Wunderschön!

San Salvador de Jujuy (ca. 250'000 Einwohner) war dann schon recht ernüchternd. Es ist zwar die Hauptstadt der Jujuy Province, aber versprüht den Charme eines Regierungs- und Finanzzentrums. Einkaufen und durch, sagte ich mir. 

Eigentlich wollte ich ja über Libertador General San Martín und die RN83 zum Hornocal und dann nach Humahuaca. Aber die Wettervorhersage für den Parque Naciónal Calilegua war schlecht und die Wolken hingen Tief in den östlichen Bergen. Den Mirador Cerro 14 Colores del Hornocal konnte ich auch über die RN9 erreichen

So ging es auf der RN9 in den Humahuaca Canyon. Langsam ging es von 1'200 m.ü.d.m hoch auf 3'000 m.ü.d.m. Die RN9 geht direkt zur bolivianischen Grenze bei La Quiaca und bei Purmamarca kommt man über die RN52 zum Paso Jama und Chile. Mein erster Stopp war Purmamarca. Viel Betrieb!

Zu den Attraktionen der Stadt gehört der Cerro de los Siete Colores und der Kunsthandwerkermarkt. Es wurde am Ortseingang gepost, im Örtchen gab es allerlei Stände für den kauffreudigen Touristen (aka als der Kunsthandwerkermarkt) und an den Straßenecken wurden gegrillte Tortillas verkauft. Die waren echt lecker! Der Cerro de los Siete Colores hat mich nicht wirklich aus den Socken gehauen.

Da hat Argentinien mehr zu bieten. Eine Stunde weiter nördlich hab ich dann in Humahuaca meine Wäsche abgegeben und mich auf meinen Tripp zu Cerro 14 Colores del Hornocal vorbereitet.  Entlang der RP73 wollte ich einen Rundkurs in Angriff nehmen, aber das Wetter war nicht beständig. 

Humahuaca  ist ein nettes verschlafenes Städtchen. Hatte an dem Freitag ein richtigen Markt und in der die Innenstadt gab es ein paar Läden und Marktstände.

Touristen trieben sich nicht viele herum.

Nachdem ich meine Wäsche hatte, ging es entlang der RP73 über 22 km den Gebirgszug hoch. Die Piste war gut, es schien die Sonne und auf 4'430 m.ü.d.m war es zur Abwechslung angenehm warm mit 12 Grad. Es war sehr viel Betrieb am Mirador und um 18:00 entschied ich mich einen Stellplatz (mit 4'300 m.ü.d.m mein neuer Höchster) in der Nähe zu nehmen.

Ich hatte alles für ein Drohnenshooting am Morgen vorbereitet, aber das Wetter schlug um und ich floh vor den dunklen Wolken und dem Wind. Auf der Abfahrt nach Humahuaca waren die Berge in den Wolken versteckt. 

Humahuaca  liegt auf über 3'700 m.ü.d.m, aber es war grün im Tal. Entlang der RN9 nach Abra Pampa blieb es so. Der Río Casa Colorada führte Wasser und ich schaute mir die Inca Cueva mit der Drohne an, verpasste aber die Abfahrt zu der Puente del Diablo. 

Also ging es zu meinem nördlichsten Ziel in Argentinien, der Laguna de los Pozuelos. Die Lagune hat salzhaltiges Wasser, ist maximal 1 m tief und erstreckt sich über eine Fläche von 7'000 Hektar. Hier sollte ich 3 Flamingo-Arten finden und auch über die RP7 eine schöne Anfahrt haben. 

Auf der RP7 fuhr ich hinter einem Pickup mit Kabine her und fragte mich, wann ich das letzte Mal einen Overlander gesehen hatte. Das war schon länger her und da die Urlaubszeit in Argentinien vorbei war, sah man kaum WoMos auf der Straße.

Von den Flamingos bekam ich aber an der Laguna nicht viel zu sehen. Selbst mit dem Tele waren sie zu weit vom Ufer entfernt. Aber die 2 Stunden an der Lagune waren tiefenentspannend und nur der aufziehende Sturm vertrieb mich. Man kann zwar an der Rangerstation stehen, aber der Burner ist das nicht.

Ich suchte, mit den Sturmwolken im Nacken, nach einem Platz für die Nacht. Ein Flussbett viel weg. Je nachdem wieviel Wasser runter kam, könnte das Übel ausgehen. Ein Sportplatz im Nirgendwo war unerreichbar für mich, weil es die Furt nicht mehr gab. 

An einem Baustelle, oberhalb des Río Miraflores O Abra Pampa, wurde ich bei einem Lama-Züchter fündig. Er hatte kein Problem, dass ich für eine Nacht hier stehen würde.

Und dann kam der Regen! Mein erster Ragen nach der Temuco. War harmlos im Vergleich zu dem was es auf Insta zu sehen gab -> RN51. Das war 2 Tage nachdem ich die selbe Strecke gefahren war. 

Am nächsten Morgen war alles wieder normal. Kein Schlamm und nur ab und zu eine Pfütze.

Entlang der RP11 fuhr ich durch eine grüne malerische Landschaft, sah den Lago Salar de Guayatayoc und suchte mir einen Stelplatz kurz vor der RN52. Im nachhinein würde ich sagen, dass die Fahrt auf der RP11 der beste Teil meiner Jujuy Erkundung war.

Die RP11 war teilweise bestes Ripio, aber sonst ganz OK. Obwohl es auf IOverlander nicht viele Optionen gab, hatte ich gerade am Lago Salar de Guayatayoc, dort wo die Straße am See entlang läuft, ein paar Optionen gesehen (-23.283137, -65.949417 oder -23.287862, -65.950424). Die waren definitiv besser als mein Stellplatz (-23.520370, -65.990652) nicht weit von der RN52 weg .

An den Salinas Grandes de Jujuy (212 km2 gros und auf 3'350 m.ü.d.m gelegen) wird zum einen Salz abgebaut und danach Lithium. Nebenbei ist es auch ein Touri Hotspot.  

In den 3'000 ARS Eintritt sind unter anderen Mitarbeiter eingeschlossen, die Bilder von einem machen. Das Gute war, ich durfte meine Drohne hier fliegen lassen. 

Vor Ort kann man auch einen Guide buchen. Dann darf man mit dem eigenen Auto eine Route fahren, die zwei Stopps umfasst. Der erste Halt ist bei den Kristallisationsbecken, wo die Gewinnung und Nutzung von Salz erklärt wird. Der zweite Halt ist bei den Augen der Salzwüste, Ojos del Salar.

Das habe ich mir gespart und nach 30 Minuten fuhr ich weiter

Eigentlich hatte ich eine Landschaft ähnlich zur Puna um Antofalla, Cone Arita, Tolar Grande erwartet. Trocken, Braun/Rot/Grau, staubig, eine Halbwüste halt. Weiter nördlich war alles viel Grüner, geeignet für Landwirtschaft. Hab etwas recherchiert, aber auf dem Internet findet man hauptsächlich die halbwüsten ähnlichen Bilder der Puna. 

Entlang der RN52 zum Paso Jamas wurde es nicht wirklich anders. Selbst vor der Ortschaft Jamas (4'088 m.ü.d.m) wurde es nicht wirklich Halbwüste.

Es hat mich dann doch interessiert wie das Höhenprofil der Tour durch Jujuy war. Nachdem ich San Salvador de Jujuy verlassen habe, bin ich eigentlich durchgehend über 3'000 m gewesen. Nicht schlecht. Habe körperlich davon nicht viel gemerkt.

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