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Von Fray Bentos bis nach San José de Jáchal

Von Fray Bentos bis nach San José de Jáchal

Wenn man die üblichen Posts auf Instagram, YT oder Pinterest sieht, dann glaubt man, Argentinien besteht aus den Anden und Patagonien. Gemeinsam mit den Hyggies machte ich mich auf den Weg zu den Bergen

Wenn man in Gualeguaychu, der Stadt nach der Grenze, ankommt, ist man im Flachland. Wiesen, Felder, Sümpfe und dergleichen halt. War für mich OK, denn demnächst sollte ich ja in den Anden herum fahren. 

In einem Carrefour ließ ich viel Geld liegen, um meine Vorräte aufzufrischen.  Mein Kühlschrank war voll, ich hatte eine Flasche Gin (kleineres Vermögen) bekommen, aber das Gemüse war in einem ziemlich liederlichen Zustand. 🙄

2 Stunden dauerte die Fahrt nach Gualeguay, bei über 30 Grad und stechender Sonne. Die Straßen waren gut, aber die Landschaft war monoton. Der erste Tag in Argentinien klang an den Ufern des Rio Gualeguay aus. Ein weiterer großartiger Stadtpark, wo man auf der Wiese parken kann, wo immer man will.

Am nächsten Morgen ging es in die Stadt und die bot im Vergleich zu dem, was wir vorher gesehen hatten, wirklich eine Art Zentrum. Geschäfte Banken, einen kleinen Park

Wir kauften Claro SIMs für Touristen, 5´000 Peso für 2 GB als Grundaufladung. Im Anschluss erklärte die nette Verkäuferin, könnten wir 25 GB für 14`5000 Peso pro Monat haben. Wir mussten das, denn die Claro UY SIMs Roamen zwar, aber PrePaid SIMs sind auf 3 GB für 450 Uros limitiert. All die anderen interessanten  Angebote gelten nur, wenn man eine CDI hat. 

Danach ging es bei brütender Hitze gegen Norden. 230 endlose Kilometer ohne eine Abwechslung. Mal eine Tankstelle, eine Kreuzung, aber kein Rastplatz oder ein Restaurant. Erst Paraná ist eine wirkliche Stadt mit Autoverkehr und Geschäften. Aber bei 33 Grad wollte niemand wirklich herumlaufen. 100 km weiter nördlich wollten wir das Wochenende auf einem Camping am Rio Paraná im Schatten verbringen. Entlang der RP1 hatten einige Geschäfte auf. Überall gab es am Anfang Werbung für Hotels, Camping, Golfplätze. Erst ab Santa Rosa de Calchines hatte ich das Gefühl nicht mehr in einer Ferienregion zu sein.

Punta Arena Camping in Cayastá ist riesig, hat viele Bäume die Schatten spenden und war ziemlich leer. Perfekt um ein Wochenende zu verbringen, Wäsche waschen, chillen und nichts tun. 

Bzw. nach einer kreativen Idee von Vera aktivierten wir auch StarLink. Erfolgreich! Mehr dazu später

Nach diesem ereignisarmen Wochenende ging es weiter zur Laguna Mar Chiquita. Temperaturen bis 37 Grad, Straßen und Pisten durch eine bäuerliche Region. Zu sehen gibt es nicht viel und eine Kaffeepause oder Mittagessen in einer Cantina, Fehlanzeige, es gab nicht viel und ab 13:00 war das wenige zu.  

Die Laguna Mar Chiquita ist der größte See Argentiniens und der zweitgrößte See Südamerikas nach dem Titicaca-See. Es fließen zwar Bäche in den See, aber es gibt keinen Abfluss. Das Wasser ist deshalb sehr salzhaltig und hat einen hohen Anteil von Mineralien. Hier tummeln sich Flamingos und andere Vögel.  

Wir wurden belohnt mit einem Stellplatz an der Playa Grande. Waren die Strände bis dato Sandstrände gewesen, so war dieser Salzsee eher mit dem Ufer der Nordsee vergleichbar. Modriger stinkender Schlamm, absterbende Bäume und Siele prägten das Bild. Man wird aber entschädigt von unzähligen Flamingos, die uns, an diesem Tag, bis auf ein paar Meter rankommen ließen. Außerdem sieht man Schwärme von anderen Vögeln, die sich am Ufer tummeln..

Hätte mir jemand gesagt, dass ich meine Drohne hier im wahrsten Sinne des Wortes versenke, dann hätte ich ihn ausgelacht. Es gibt unzählige Flamingos in Ufernähe, scheinbar findet man 3 der 6 Arten hier, und ich bin mit der Drohne gegen den Wind über den See angeflogen, um sie nicht zu stören. Das hat gut funktioniert, aber irgendwann sind die ersten Flamingos aufgestiegen und gegen den Uhrzeigersinn abgedreht. Ich schwenkte mit, aber auf einmal war ich nicht mehr im sicheren Abstand, sondern mitten drin. Das letzte was ich im Display sah, war der Flügel eines Flamingos. Die Rettungsversuche im Schlick schlugen fehl, verlor sogar meine Latschen, als ich knietief im Morst versank. R.I.P Drohne. 

An dem Abend lernte ich 2 weitere Sachen. Die DJI Mini 4 Pro war im Nov 2024 in Südamerika nicht auf dem Markt und eine Mini 3 kostet mehr als das doppelte als in Europa.

Ach ja, was mich wirklich ärgert ist, dass ich die guten Bilder und Videos nicht habe! Habe von Hyggies als Trost ein paar Bilder bekommen. Danke Vera & Stefan

Neben Flamingos gibt es auch noch das Museo Gran Hotel Viena, welches ab und zu bei Insta & Co auftaucht. Zum Museo Gran Hotel Viena nur einen Satz, es war geschlossen und die Bilder sprechen ihr eigene Sprache. Bildet euch eure eigene Meinung dazu, ob ihr es sehen müsst. Miramar ist ganz nett, wenn man einkaufen und tanken muss.  

Hab den Satz kopiert, denn es waren wieder 4 Stunden über Land bis wir am Lago Salinas Grandes bei Cordoba ankamen. Dieses mal nur 27 Grad.  Zu diesem Zeitpunkt hatten wir über 1´000 km zurückgelegt. Wir standen im Gebüsch, keine 100 m von der Salina weg, und unser Ort hieß Salinas Grandes Paseo y Actividades in  Lucio V. Mansilla. Außer auf dem Salzsee rumlaufen gibt es aber nicht wirklich viele anderes zu machen. Selbst einen kleinen Laden oder eine Mülltonne fand ich nicht. Außerhalb des Ort, im Busch, gab ist eine Müllabladestelle und so wie die aussah, wurde hier ab und zu ein Feuer angemacht. 

In der Ferne hörte man ein paar Autos, aber sonst gab es hier nur Moskitos, Wind, Hitze und unendlich viel Ruhe. Fotogen ist der Salzsee nicht wirklich, aber einfach nur im Schatten den Tag zu verbringen war gut.

Aber es gibt neben den großen Städten, Rosario, Santa Fe, Cordoba auch nichts wirklich interessantes auf der Strecke zur RN40. Und dann ist ein Buswrack im Nirgendwo schon mal ein Highlight

Über den nächsten Stopp, Parque Provincial Ischigualasto, gibt es einen eigenen Beitrag, denn ich habe so viele Bilder gemacht, daß ich die hier nicht unterbekomme -> Parque Provincial Ischigualasto

Mit meinem bescheidenen Spanisch bin ich bis jetzt zurecht gekommen. Supermarkt, Tankstelle und solche Kleinigkeiten gehen. Eine Konversation, nicht wirklich!

Auf der RN150 ging es weiter nach San José de Jáchal. Das erste wirklich erstaunliche war der Rio Huaco, denn der führte Wasser. Alle anderen Rios und Arroyos seit dem Rio Paraná waren trocken gewesen. Noch besser wurde es nach dem Pass auf der RP 456. Das Land wurde grün, denn es gab einen großen Stausee. Ich kam um 13:00 in Jáchal an und außer den 2 Tankstellen machte die kleine Stadt bereits Siesta. 

Eigentlich wollte ich auf der RN40 gen Süden fahren. Hatte aber keine Lust zwischen LKWs meine nächsten Tage zu verbringen.
Die Hyggies hatten wieder eine gute und so ging es auf der RN150 in die Berge.

Am Ende waren es über 1´500 km bis wir in Jachal angekommen waren. Bei Temperaturen deutlich über 30 Grad im November. Eigentlich ist das komische, dass wir dort nur getankt haben und noch nicht mal auf die RN40 sind.

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