Uruguay - en el campo
Uruguay - en el campo
Ich hatte im Vorfeld nicht viel zu Uruguay gefunden, bzw mich eigentlich nicht groß damit beschäftigt. Die paar Sachen, die ich gefunden hatte, hatten mich nicht in Begeisterungsstürme versetzt. Montevideo hätte ich in 3 Tagen gemacht, hätte ich nicht das WoMo entgegen nehmen müssen.
Waren die Strände in der Nähe der Altstadt OK'sch gewesen, so wurden sie deutlich größer und belebter, als ich entlang der Ramblas Richtung Flughafen fuhr. Weiter draußen auf dem Land, entlang der RN8, wurde es schnell ländlich. Kleinere Orte und Bauernhöfe entlang der Straße zu TerraNova. Als es beladen mit einer Gasflasche dann weiter ging, habe ich die Peajes umfahren um Punta de la Este anzufahren.
Mit Google Maps geht es recht einfach die Mautstationen zu umfahren. Wenn man die Mautstationen sehen will, einfach nach Peaje in Maps suchen. So kam ich auf meine ersten Straßen, die Zweistellig sind, sprich sie sind nicht alle geteert und einige sind auch nur Pisten, auf denen man die Spur mit dem wenigsten Geholperns suchen muss. Die Durschnittsgeschwindigkeit geht schnell auf 30 kmh runter
Bis Punta de la Este hatte ich alles von Schotterstraßen bis zweispuriger Schnellstraßen, alle ohne Maut. Punta de la Este ist eine typische Touristen & Strand Stadt. Erstaunlicherweise kann man in der Nebensaison hier bequem mit einem WoMo parken und auch in den Nebenstraßen über Nacht bleiben.
Da ich fürs Erste von Städten genug hatte, bin ich entlang der Küste entlang gegen Norden, Richtung Brasilianische Grenze. Die Strände sind atemberaubend. Breit, ohne Übergang ziehen sie sich bis zur Laguna de Rocha. Nicht das es ab dort keinen Strand mehr gibt, aber es sieht weniger Touristisch aus.
In der Nähe von Punta de la Este stehen links der Straße moderne Wohnkomplexe, Hotels, Golfplätze, Restaurants, Supermärkte, Fincas und rechts ist das Meer und der Strand. Der Uruguayo fährt scheinbar am liebsten mit dem Auto direkt an bzw. auf den Strand. Ob mit Pickup, Bus oder chinesischen e-Auto. An der Laguna Garzon fand ich dann diese Kreisrunde Brücke.
Die Küstenstraßen sind geteert und ziehen sich gen Norden kerzengerade durch Pinienwälder, Weiden und ein paar Orte.
In Aqua Dulces, nach 2 km auf einer engen Buckelpiste, stand ich dann auch zum ersten Mal in einem Pinienwald, direkt hinter einem wunderschönen Strand. Keine Autos, kein Lärm, die pure Natur.
La Sirena, so heißt der Strand, ist ca. 5 km lang und so um die 500 m breit. Hab den Strand zu Beginn nur mit Kühen, Vögeln und ein paar Moskitos geteilt, sonst sah ich nur ein paar Fußspuren im Sand. Wer die pure Natur und Erholung sucht, ist hier richtig.
Nach einem Zwischenstopp an der Laguna Negra ging es dann nach Norden weiter. Zur Brasilianischen Grenze waren es nur noch ca. 35 KM. Das Fortaleza de Santa Teresa, Drohnenfliegen verboten, ist mal eine andere Art von Festung, verglichen mit den europäischen Anlagen.
In La Coronilla gab es dann wieder mal eine Tankstelle, paar kleine Läden und zwei Panificadoras . Es waren meine ersten Läden, wo man nur mit Spanisch weiter kam. Meine paar Brocken reichten aus.
Im Sommer muss hier viel Betrieb sein. Sieht aus, wie die Uruguayische Version eines Ferienortes. Großer Strand, paar Restaurants und Ferienhäuser. Ein Stellplatz ca. 20 m vom Cliff weg, direkt am Atlantik, war die Belohnung. Kann man schöner Frei Stehen? Der Stellplatz wäre noch besser gewesen, wenn es nicht wieder angefangen hätte zu schütten.
Mein Ziel am Tag drauf war der Quebrada de los Cuervos Park. Der Tag entwickelte sich abwechslungsreicher, als ich am Morgen gedacht hatte. Die Anfahrt entlang der RN14 nach Lascano war meine erste längere Pistenstrecke. 75 km in ca. 2 Stunden.
Der Parque Quebrada de los Cuervos hat Montags und Dienstags geschlossen und auf den Stellplatz konnte ich auch nicht. Hätte mich wohl vorher schlau machen sollen. Der nächste Zeltplatz war nur für Zelte geeignet. Auf einem geilen Stellplatz, ca. 1.5 km von der Straße weg, hab ich mich festgefahren 🥴🤢. Ein netter Uruguayo hat mich mit einem Hilux rausgezogen. Nach 5 Stunden stand ich dann auf einer Kreuzung im Nirgendwo, oben auf einem Hügel. Ausblick genial, kein Verkehr ....was will ich mehr.
Die Wetteraussichten waren bescheiden und so ging es dann weiter Richtung Argentinien. Waren die letzten 2 Stunden auf Schotterpisten zum Naturpark Quebrada anspruchsvoll gewesen, so war ging es die ersten 90 Minuten mit Tempo 30 weiter bis zur RN 7. Im Park werden die Pisten nicht gepflegt und sind recht ausgewaschen. Fahrbar, aber nur wenn man 100% sich konzentriert. Aber auf der RN 7 kann man auch nicht die Gedanken schweifen lassen. Entweder sind es große und tiefe Löcher in der Asphaltdecke, oder komplette Stücke die fehlen. Das perfekte Achtsamkeitstraining, lebe im Moment!
Ab Cerro Chato hatte ich für einen Moment die Hoffnung, dass es besser würde, als ich auf die RN 19 abbog. Weit gefehlt, 40 km Wellblechpiste. Die RN 6 bis nach Sarandi del Yi war über weite Strecken eine Kopie der RN 7. Nach 4.5 Stunden bin ich dann ausgelutscht im Parque Elias Regules von Sarandi del Yi gestanden. Für mich als Deutschen war es ungewohnt in einen Stadtpark mit dem WoMo reinzufahren und sich einfach auf den Rasen zu stellen. Zahlen musste man auch nichts.
Am nächsten Morgen wurde ich von Aufräumarbeiten im Park aufgeweckt. Ich habe das Dog.O.Mobil zur Seite gefahren und einen Schwatz mit dem Alkalden <Bürgermeister> gemacht. Er hat sich wirklich Mühe gegeben mir zu erklären, in Spanisch, dass am Wochenende das Stadtfest hier stattfindet, wir aber gerne bis dahin hier stehen könnten.
Er hat dann auch den Kommandanten des Museo Batalla del Rio del Plata angerufen und so gab es eine persönliche Führung auf Spanisch vom Kommandanten. In dem Cuartel waren einige der Seeleute der Graf Spee kaserniert worden, nachdem das Schiff im 2. Weltkrieg im Rio de la Plata versenkt worden war.
Ich habe noch nie eine Ausstellung mit so vielen Nazi Devotionalien gesehen. Hab keine Bilder davon gemacht, denn ich wollte keinen Ärger mit den Deutschen Behörden haben, wenn die in meinem Blog auftauchen würden.
Das Highlight an diesem Tag waren perfekte Straßen ohne Löcher entlang der RN 14 bis fast nach Trinidat. Hatte gelernt an Kleinigkeiten mich zu erfreuen! Das Wetter war wunderbar und zum Mittagessen machten wir eine Pause am Picknickplatz am Arroyo Porongos. Aus dem Päuschen wurde eine Pause und wir blieben über Nacht.
Waren die Straßen zum und im Parque Quebrada de los Cuervos Pisten gewesen, so sind die Straßen im Westen geteert und man darf zwischen 60 und 90 kmh fahren Ein Zwischenstopp im Monumento Natural Grutas Del Palacio war unsere letzte Sehenswürdigkeit in Uruguay. Ist sonst das Leben in Uruguay ähnlich teuer wie in der Schweiz, so war auch in den Grutas der Eintritt Gratis. Nicht nur der Eintritt, sondern auch die geführte Tour.
Die Grutas Del Palacio sind eine durch Wassererosion entstandene kleine Höhlenformation. Sie bestehen hauptsächlich aus einem ca. siebzig Zentimeter dicken Dach, das von einer Reihe von Säulen aus rötlichem Sandstein mit einer Höhe von ca. zwei Metern getragen wird.
Von dort ging es dann zum letzten Stellplatz in Nuevo Berlin. Wunderschön gelegen am Rio Uruguayo kann man hier den Tag ausklingen lassen.
Das Dumme war nur, dass wir versuchten unsere in Uruguay gekauften StarLink Minis zu aktivieren. Nach 2 Stunden gaben wir auf. Entweder verstanden wir den StarLink Aktivierungsprozess nicht, hatten ein Problem das wir keine CDI hatten und nur eine willkürliche 6-stellige Nummer eingeben konnten, oder mit der deutschen Kreditkarte. Jedenfalls konnten wir weder meine noch die von Vera und Stefan aktivieren. So was nervt gewaltig.
Am nächsten Tag ging es in Fray Bentos über meine erste Südamerikanische Grenze mit dem Dog.O.Mobil. Nachdem ich durch Migraciones gefahren bin, wurde das Dog.O.Mobil vom Zoll inspiziert, musste mein UR TIP abgegeben und hatte 15 Minuten später einen Argentina TIP, gültig für 8 Monate. Das ganze Prozedere verlief reibungslos und nur meine Freunde mussten den Kühlschrank leeren 🙄. Beeindruckender war der Bereich nach der Brücke, wo die LKWs durch den Prozess in Argentinien gingen. Ziemlich chaotisch für einen Ausländer.
Alles in Allem habe ich ca. 1´600 km in Uruguay zurückgelegt. Hab gelernt, dass es nicht überall das Europäische GAS OIL 10S gibt, sondern meistens nur das GAS OIL 50 S . Im Vorfeld hat es viele Diskussionen bzgl der Telepeaje gegeben, aber ich musste nur einmal durch eine durch und konnte an der Station eine Telepeaje Vignette kaufen und aufladen. Das macht man in dem Häuschen an der Station und nicht an der Schranke, wie in Argentinien.
Die Etappe

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Beitrag Info
Wann | Anfang November 2024 |
Status | Done / Visited |
Updated | 03. Oktober 2025 |
Page read | 165 |