Laguna San Rafael
Laguna San Rafael
In Puerto Río Tranquil bin ich auf die X728 abgebogen. Stellplätze wie Sand am Meer und das Nord-Patagonische Eis Feld war meine Kulisse.
Die X728 hat es auf den 80 km in sich. Sie begrüßt einen mit einer leichten Wellblechpiste und einer Fahrt durch eine bewaldete enge Passage.
Vor dem Lago Tranquillo bekommt man zum einen die Sichte auf Schneebedeckte Berge und Eisfelder, aber auch verschärfte Wellblechpiste.
Es gab keine richtige Geschwindigkeit, die das Scheppern im Dog.O.Mobil reduzierte. Ich musste da einfach durch. Die Landschaft ist schön, man hat gute Ausblicke und so wie die Cascada La Nutria, gibt es Abwechslung. Nur die Straße wurde nicht wirklich besser.
Nach 1.5 Stunden hatte ich hier am Rio Norte meinen ersten Stellplatz gefunden. Zuvor hatte ich einem chilenischen Hilux mit Kabine aus einem Sumpf geholfen. Bei gutem Wetter war das eine gute Erfahrung.
Ich wollte nur ein paar Kilometer näher an Puerto Grosse ran, denn ich wusste, dass die X728 noch "besser" würde.
Die erste Probe davon war die Strecke entlang des Lago Bayo. Zuvor hatte ich abgestorbene Bäume in einem See gesehen und ein Schild, dass die Straße jetzt noch bescheidener wird. Die Fahrt am Lago Bayo entlang hat Passagen, die mehr Offroad als Straße sind. Eng und felsig!
Und als ich am Sendero Glaciar Exploradores und dem Mirador vorbei war konnte ich meinen Augen nicht trauen. Die X728 wurde eine Piste auf der man ohne Probleme mit bis zu 80 km/h fahren konnte. Ich teste ein paar Stellplatzoptionen und fand meinen Platz am Rio Verde.
Das Gute zuerst, hier lernte ich Elisabeth und Carlheinz kennen. Wir lernten uns besser kennen, weil ich meinen Sprinter auf einer Kiesel- und Sandbank festgefahren hatte. Auf der Suche nach dem perfekten Ausblick, hatte ich diesen Platz getestet und als gut befunden. Mein 3. Fahrerfehler auf der Südamerika-Tour
Der Sprinter schaffte es auch 5 m auf die Bank, bis er versank. Ohne Elisabeth, Carlheinz und ihrem Landi mit Seilwinde und 4 Sandblechen, hätte es deutlich länger gedauert, bis ich wieder auf festem Untergrund stand.
Am nächsten Tag fuhren Sie weiter gen Norden und ich nach Puerto Grosse. Sollten nur 25 min sein, wurden aber 1.5 h .
Bis zur 5to Brücke bei Rinconcito Pesca war die X728 perfekt. Die 2,50 m breite Brücke war kein Problem, die 10 km bis Puerto Grosse schon. Ich würde sagen, dass ich auf den kompletten 10 km nicht schneller als 20 km/h gefahren bin, so schlecht war die Straße. Aber ich war abends in Puerto Grosse und hatte eine ruhige Nacht.
Mit einem kleine Boot für 15 Leute mit zwei 250 PS Außenbordern ging es am nächsten Morgen um 9:00 los. Die Fahrt bis zur Laguna San Rafael sollte ca. 2 h dauern. Der Rio Exploradores floss ruhig in den Moraleda Kanal/Fjord. Erst ab hier gab es Wellen und die Fahrt wurde unruhiger. Später in der Laguna war die See wieder angenehm ruhig.
Der San Rafael Gletscher ist einer der wichtigsten Auslassgletscher des Nord-Patagonische Eis Feldes und der dem Äquator am nächsten gelegene Gezeitengletscher.
Ich war baff als wir immer näher kamen. Zuerst waren es die unterschiedlichen Blautöne der Eisberge an denen man vorbei fährt. Dann die bläuliche Farbe des Gletschers mit seiner über 4 km langen und 70 m hohen Gletscherkante und schlussendlich das permanente Knacken des Eises, gefolgt vom Kalben der Eisberge.
Als Folge des Klimawandels schätzten Wissenschaftler, dass der Gletscher um 12 km in den letzten 100 Jahren geschrumpft ist und bis 2030 verschwinden wird, wenn sich nichts ändert.
Keine 300 m vor dem Gletscher, oben auf dem Boot stehend, schoss ich Bilder und als ich das erste größere Kalben verpasste, ging ich auf Videomode und warte auf den großen Brocken, der spektakulär und mit einem großen Krachen in die Lagune stürzen würde.
Die 3 Std vergingen wie im Fluge. Mir wurde es nicht langweilig den Gletscher zu beobachten. Es gab ja auch Mittagessen und einen Whiskey mit Gletschereis.
Die Rückfahrt ging etwas länger. Zum einen mussten wir Passagiere von einem anderen Boot mitnehmen, das einen Motorschaden hatte. Zum Anderen kämpften die Gezeiten mit den Strömungen und der Wellengang war heftig am Nachmittag. Aber das konnte meinen Tag nicht ruinieren.
Wem die Anfahrt über die X728 zu beschwerlich ist, es fahren auch Schiffe von Puerto Chacabuco, Puyuhuapi und Puerto Montt zur Lagune.
Ich habe die Tour mit Destino Patagonia gemacht
Die Fahrt in 2 Etappen auf der X728 zurück nach Puerto Río Tranquil hingegen trübte mein gute Stimmung ein wenig, vielleicht auch weil es wieder Anfing zu regnen
Die Etappe

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Beitrag Info
Wann | 21.1.2025 |
Status | Done / Visited |
Updated | 03. Oktober 2025 |
Page read | 140 |