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Buenos Aires

Buenos Aires

Erst einmal ein paar Informationen zu Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens. Die Stadt liegt am Westufer des Río de la Plata, hat rund 16 Millionen Einwohner und ist ein autonomer Bezirk. 'Buenos Aires' ist spanisch und bedeutet "gute Luft".

Bei ca. 20'000 Bussen und über 40'000 Taxis ist die Luft heutzutage nur dann gut, wenn eine Brise vom Atlantik durch die Stadt weht. Bitte nicht die Tausende von Privatwagen und Motorrädern vergessen, die tagtäglich auf den Straßen unterwegs sind.

Diese Unmenge von Fahrzeugen quält sich täglich durch die Stadt und das auf den größten mehrspurigen Straßen, die ich jedenmals gesehen habe. Hier habe ich meine erste 11-spurige Einbahnstraßen gesehen, oder eine 125 breite Straße. Ich habe es nicht in einer Grünphase geschafft komplett die Av 9 de Julio zu überqueren.  Laut und stinkend ist auch die Av. de Libertador, entlang derer ich von Retiro nach Palermo gegangen bin. Hier führen Leute Hunde aus und Obdachlose schlafen hier, aber mir machte die 1.5 km nicht wirklich Spaß.

Beindruckent ist der Bustakt auf den großen Straßen. Wenn die Ampeln auf Grün springen, reiht sich Bus and Bus

Telefonie

Am ersten Nachmittag ging es nach San Nicolás, dem Zentrum von Buenos Aires. Nicht auf dem direkten Weg sondern durch Monserrat. Hier startete ich meinen ersten Versuch bei Movistar einen Telefonie-SIM zu bekommen. Die haben mich nur zu einer Fliale in der Florida geschickt.

Nachdem ich die Av 9 de Julio überquert hatte, betrat ich einen umtriebiegen Bereich der Stadt. In der Calle Florida ist man dann in der Shoppingfussgängerzone angekommen. Hier gibt es eine Vielzahl von Einzelhandelsgeschäften, Einkaufszentren und Personen, die alle 5 m einem den Tausch von Dollar und Euro anbieten. Natürlich gibt es auch Cambios, also offiziele Umtauschstuben in San Nicolás, die ware mir sympatischer 😉.

Ich wollte doch nur einen Touristen-SIM bei Movistar holen, aber in der nächsten Filiale teilte man mir nach 15 min warten mit, ich sollte es am nächsten Tag noch einmal probieren. Bin zu Plan B gewechselt und hab mir den SIM beim nächstbesten Kiosk geholt. Nachdem der aktiviert war, ist bei Movistar ziemlich nervenaufreibend, hab ich ihn den an einem anderen Kiosk aufgeladen. Mittlerwele habe ich auch einen Claro SIM. Das ist so etwas von einfach den zu aktivieren....

Die Barrios

Etwas zur Geschichte. Die Stadt wurde im Februar 1536 von Pedro de Mendoza gegründet. Das historische Zentrum von Buenos Aires umfasst die beiden Barrios San Nicolás und Monserrat. Über die Jahrhunderte kamen viele dazu. Eine Liste aller Barrios gibt es hier

Die folgenden Tagestouren hatten als Ziel die Barrios besser kennenzulernen und habe die in Komoot geplant. In Komoot gab es Vorschläge, die ich dann an meine Ideen angepasst habe.

Da wären zum Beispiel La Boca, das ursprünglich eine Schiffswerft war. Immigranten fingen im 19. Jahrhundert an Häuser aus überschüssigen Materialien zu bauen. La Boca besteht für mich aus mindestens 2 Bereichen. Zum einen den touristischen Bereich um die Caminito Straße, mit bunten Gebäuden und Straßenkünstlern, neben dem Fußballstadion La Bombonera und zum Anderen die sozial schwächeren Wohngebiete in La Boca. Ich hab mehr Zeit dort verbracht, als auf der Caminito

⚓ Die Komoot Tour mit mehr Bildern findet ihr hier ⚓

Aus Faulheit wollte ich an dem Tag auf dem Weg nach San Telmo einen Bus ausprobieren. Ich suchte mir den Bus nach der Endstation aus, die man auf der Frontschutzscheibe findet, und der Richtung, in der der Bus fuhr. Konnte ja nicht wissen, dass der 2 Ampeln später links abbiegen würde. Vielleicht wäre ich nach San Telmo gekommen, aber ich bin dann nach ein paar Stationen ausgestiegen und hab mir ein Taxi für 3´000 Peso genommen. Es hilft beim Busfahren, wenn man besser spanisch spricht als ich!

Oder San Telmo, dass für seine schmalen, kopfsteingepflasterten Straßen berühmt ist. Die reichsten Familien des Landes lebten hier, bis die Überlebenden des Gelbfiebers 1871 in den Norden von Buenos Aires umgezogen sind. Hier findet man heute Antiquariate, Kunstgalerien, Cafés und den Markt. Auf dem Markt habe ich dann auch endlich mein Choripán gefunden. Die argentinische Choripán ist eine grobe Bratwurst aus Rind- und Schweinefleisch, die in der Mitte längs geteilt wird und auf einem Brötchen serviert wird. Anstelle von Ketchup oder Senf nimmt man Chimichurri. 

In San Telmo schlägt das Herz für den Tango. Entweder man lernt ihn in Tango-Schulen, schaut ihn in Theatern bei einem Abendessen an, oder wie ich, schaut sich einen Freiluftkurs in einem Park an.

Da ich Buenos Aires zu Fuß erkundet habe, lag Puerto Madero als nächstes auf meiner Tour. Es ist ein hypermoderner Stadtteil, gelegen zwischen dem Rio Darsena und dem Ufer des Rio de la Plata. Die Mischung aus Luxus und Moderne erinnerte mich eher an Shanghai und unterscheidet Puerto Madero von den alten Stadteilen und auch von Recoleta, Palermo, Belgrano oder Núñez.

⚓ Die Komoot Tour mit mehr Bildern findet ihr hier ⚓

In Puerto Madero wurden alte Industriegebäude exklusiv renoviert und sind heute Büros, Wohnungen, Restaurants und Bars. Zum Rio de la Plata hin schießen Hochhäuser aus dem Boden und grenzen an das Naturreservat Reserva Ecológica Costanera Sur. Nett für einen Spaziergang und am Ufer des Rio de la Platas zu entspannen.

Um nach Recoleta zu kommen, habe ich dann die SUBTE benutzt, die Subway. Im Gegensatz zu den diversen Buslinien, gibt es bei der SUBTE ein Streckennetz, das man ohne stundenlanges Studium verstehen kann. Recoleta gehört zu den wohlhabenden Vierteln der Stadt. Das Barrio bietet schöne gediegene alte und auch neuere Gebäude, breite Boulevards und Cafés, Restaurants und Geschäfte. Aber Recoleta bietet auch Museen und den wohl meistbesuchten Friedhof des Landes, dem Recoleta-Friedhof. Hier liegt María Eva Duarte de Perón, aka Evita Perón, begraben. Ich habe ihn nicht besucht, denn vor mir in der Schlange standen 3 Schulklassen. Als ich durch die anderen Parks gegangen bin, habe ich realisiert, dass ich in Palermo angekommen war.

⚓ Die Komoot Tour mit mehr Bildern findet ihr hier ⚓

Palermo ist riesig. Zum einen gibt es die Grünanlagen wie Tres de Febrero Park, Jardín Japonés oder das Planetario Galileo Galilei und zum anderen noch etwas noblere Boutiquen, Hotels & Restaurants.

Mir hatte es der deutlich kleinere Jardín Botánico Carlos Thays angetan. Der Jardín ist als Lehrgarten aufgebaut und ich habe zum ersten Mal Yerba Pflanzen und Sträucher gesehen.

Ich sollte wohl erwähnen, dass es in Buenos Aires über 250 mehr oder minder bedeutende Monumente gibt. Dazu zählen in Recoleta auch das María Eva Duarte de Perón Monument, das Floralis Generica und das Monumento de los Españoles. Ich fand die diversen kleineren Monumente viel interessanter. Man stolpert über sie, wenn man so durch Buenos Aires rumstromert.

Ich habe alle meine Ausflüge ohne Begleitung eines Ortskundigen gemacht, habe mich aber vorher informiert bzw den Ratschlägen im Hotel zugehört. Bis auf die Gegend um den Bahnhof von Retiro, hatte ich nie das Gefühl ich bin in irgendeiner Gefahr. Außerdem war ich Abends zu fertig um großartig in der Gegend rumzulaufen.

Essen

Jeder Guide redet, wenn es über Argentinien geht, über Asados or Parrilla. Riesige Fleischportionen vom Grill. Hab die Portionen im El Rancherito gesehen und da ich alleine unterwegs war, es auf einandermal verschoben. 2 Personen hatten diesen 1 kg Fleischberg vor sich, der auf einem Tischgrill mit Holzkohle serviert wurde. Das El Rancherito ist kein Sterne Restaurant, aber ehrliche lokale Küche.

Mir hatten es eher die Empanadas angetan. Man kriegt sich fast überall wo Essen verkauft wird, kosten nicht viel und sind perfekt, wenn man durch die Stadt läuft.

Alfajores sind die süßen Nebensächlichkeiten, die von Frühstück bis Abendessen gegessen werden. Eigentlich sind es zwei oder mehr Kekse, die mit Dulce de leche gefüllt und mit Schokolade oder einer Zuckerglasur umhüllt werden. Und es gibt die auch in allen möglichen Variationen.

Alfajores

Ich zähle auch mal die Medialunas dazu, denn die gibt es mit Nutella gefüllt, mit einer Marmelade überstrichen oder Natur.

2 Medialunas mit einem Kaffe con Leche sind ein typisches Frühstück. Auch fand ich belegte  Brötchen, Kuchen oder einen Sahnejoghurt mit Obst.

Und dann findet man auch Pizza und Milanesa.  Was soll ich sagen, haben wenig mit dem Orginal in Italien zu tun.

Das Milanese ist ein Wiener Schnitzel aus Rind oder Pute. Obendrauf kann man wählen zwischen Tomatensauce, Käse, Schinken. Es gibt unzählige Variationen mit Blauschimmelkäse, Zwiebeln, Spiegelei usw. Ab und zu kommt es auf einem Pommesbett. Und die Portionen sind groß. In der Nacht nach meinem ersten Milanese musste ich kämpfen, um meinen Magen zu beruhigen.

Die Pizzas, auch Fugazetta genannt, sind ein wenig amerikanisch, also dick und mit viel viel viel Käse belegt und sehen fettig und schwer verdaulich aus. Ich hab ein Achtel gegessen und war SATT.  Hatte Glück, dass der herunterlaufende heiße Käse nicht auf meine Hose getropft ist. Ich habe auch eine Variante gesehen, die sah aus wie ein Elsässer Ziebelkuchen.

Am Ende meiner paar Tag ein Buenos Aires bin ich mit der Fähre nach Montevideo. Vom Terminal Buquebus kommt man in 2.5 h entspannt nach Montevideo.

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