Zum Hauptinhalt springen

Atacama, Chile

Atacama, Chile

Der Paso Jamas ist der nördlichste Straßengrenzübergang zwischen Argentinien und Chile. Er verbindet die R27 (Chile) mit der RN52 (Argentinien) und die Städte Purmamarca in Argentinien mit San Pedro de Atacama in Chile

Seit 2005 ist die Straße durchgehend asphaltiert. War wirklich angenehm zu fahren. Mit seinen 4'200 m.ü.d.m hat der Pass schon eine anspruchsvolle Höhe. In Chile geht es dann aber noch weiter bergauf, bis auf ca. 4'753 m.ü.d.m. Das ist bei der Abfahrt zum Paso Hito Cajón zur Laguna Route in Bolivien.

Kaum war ich über den Jama Pass, war ich auch schon in einer Halbwüste unterwegs. 

Entlang der R27 gab es Salare, bizarre Felsformationen und sehr wenig Verkehr. Die Salare vor dem Salar de Tara waren nichts ungewöhnliches (so schnell gewöhnt man sich daran).

Der Salar de Tara ist eingebettet in die La Pacana Caldera und umgeben von schillernden Bergen und ich entschloss mich hier über Nacht zu bleiben.

Ca. 5 km oberhalb liegen die Monjes de La Pacana, dabei handelt es sich um Steinsäulen, die senkrecht in der Ebene stehen. Ihr Name bezieht sich auf ihre dünnen und zufälligen Formen, die den Silhouetten von Mönchen ähneln. In einer Senke zwischen den Steinsäulen habe ich dann einen Platz gefunden der halbwegs vor dem Wind geschützt war.

Am Abend, bei einer steifen Brise, hatte ich einen weiteres Versuch unternommen einen Observatoriums-Besuch zu organisieren. Hatte eine gute Übersicht der Observatorien gefunden, denn einige Observatorien sind nicht für Touristen zugänglich

Aber ich hatte relativ schnell von SPACE eine Absage  erhalten:

Unfortunately, we are sorry to inform you that we will be closed from April 3rd to 14th , coinciding with the full moon period and some vacations.

Hörte sich bekannt an, diesmal Urlaub und Vollmond, aber das selbe Resulatat wie bei Vicuña.

Am nächsten Morgen fotografierte ich dann meinen ersten Flamingo am Mirador Quebrada Quepiaco, es blieb aber an dem Tag auch der Einzige.

Sah aus der Ferne das Atacama Submillimeter Telescope Experiment (ASTE) und wusste, dass in der Nähe auch das Atacama Large Millimeter Array (ALMA) und das Cosmology Large Angular Scale Surveyor waren. Keines würde ich besichtigen 😒.

Etwas später sah ich zur Linken das Reserva Nacional de Fauna Andina - Eduardo Avora, ohne zu wissen, dass die Laguna schon in Bolivien war. Fuhr etwas näher heran, um bessere Bilder zu machen und war wahrscheinlich dabei das erste Mal in Bolivien.

Ab besagter Abfahrt zum Paso Hito Cajón, auf 4'753 m.ü.d.m, ging es fast kerzengerade über ca. 40 km nach San Pedro de Atacama, auf 2'424 m.ü.d.m. Also ich hatte zuvor noch nie über 2'300 Höhenmeter auf 40 km zurückgelegt und auf halber Strecke, bei einem Fotoshooting des Volcan Licancabur und Volcan Juriques, stellte ich fest, dass meine vorderen Bremsen qualmten. Die verbleibende Strecke fuhr ich dann im 3. und 4. Gang langsamer runter und benutze die Bremsen weniger. Die LKWs fuhren in Schrittgeschwindigkeit runter und notgedrungen genau so schnell hoch.

Die Überraschung war groß, als ich an dem Tag in San Pedro de Atacama (SPA) einkaufen ging. Ich würde sagen, dass SPA Calafate in nichts nachstand, was die Touristen angeht. Calafate war schicker, aber das war auch schon alles. An jeder Ecke gab es entweder Restaurants, Touranbieter oder andere Geschäfte.

Nachdem ich alles hatte, auch Empanadas, suchte ich mir entlang der Ruta de Desierto einen Stellplatz. Im Schatten eines riesigen Baumes ließ ich den Tag ausklingen und plante die nächsten Tage.

Die Region um den Salar de Atacama bietet einiges. Ich fuhr also am nächsten Tag die Laguna Cejar und Laguna Piedra als Erstes an. Laguna Cejar sah ausgetrocknet aus, und ich hatte kein Interesse in der Laguna Piedra mich für 1 Std in Salzwasser treiben zu lassen. Fuhr also weiter. Hatte es auch verpennt das Eintrittsticket online zu kaufen  (15'000 CLP).

10 km weiter waren die Ojos de Salar und die Laguna Tebinquiche. In meinem hohen Alter musste ich hier nur 3'000 CLP bezahlen. Nicht online, sondern Cash vor Ort. Die Ojos sind zwei kreisrunde Wasserlöcher und in 5 Min. erledigt. Die Laguna Tebinquiche hatte etwas Wasser, 2 Flamingos und war schon etwas fotogener. Aber in der prallen Sonne, bei 22 Grad um 12.00, fuhr ich nach 30 Min. weiter. Mir wurde so langsam klar, daß es keine 36 Grad hier brauchte, um mich zum Schwitzen zu bringen.

Dritter Stopp war die Laguna Chaxa. Wegen ".. is famous for being one of the best places in the Salar de Atacama to observe flamingos in their natural habitat…" wollte ich dorthin. 12'000 CLP später, <musste mir vor Ort ein Online Ticket  holen>,  bekam ich eine kurze Einführung und stiefelte dann durch die Laguna auf ausgewiesenen Wegen. Vermute mal, dass ich 30 - 40 Flamingos sah, von denen 5 oder 6 nah genug waren um Bilder zu machen.

Vorletzter Stopp an der R23 war der Cerro los Guardianes. Der einzige Punkt auf meiner Tagestour, der nichts kostete. Aus der Nähe lohnte sich der Besuch aber auch nicht.

Lagunas Miscanti und Laguna Miñiques ließ ich aus, denn dafür hätte ich 50 km weiter fahren müssen und 10'000 CLP zahlen sollen. Das selbe gilt auch für die Aguas Calientes Sur

Mein Laguna Chaxa Ticket galt auch für as Valle de Jere. Das Tal versorgt den Salar de Atacama und Toconao mit Wasser, aber unten in Toconao gab es nicht viel zu sehen, ein eingekerbter Flusslauf halt. Hinterher erfuhr ich, dass es weiter oben in der Schlucht etwas mehr zu sehen gab.

Ich hätte mir auch die Lagunas Escondidas de Baltinache für 15'000 CLP ansehen können. Aber die war auf der westlichen Seite des Salars und ich hatte an diesem Tag keine Lust auf zusätzliche 100 km in der brütenden Sonne.

Nach dem Tanken am Tag drauf gönnte ich mir noch das Valle de la Luna und suchte den berühmten Magic Bus Atacama. Als ich von der B241 abfuhr, wurde es Ripio, dann schlechtes Ripio und 4 km später felsig und sehr holprig. Hätte ich einen Stellplatz gesucht, so wäre ich weiter, aber so machte ich mich zu Fuß und mit der Drohne auf die Suche des Magic Buses. Nach einer Stunde gab ich auf. Gemäß Google Maps war es ein Kilometer, aber ich hatte mich total verfranzt im Gelände, weil ich nicht entlang der Piste gehen wollte. War jedenfalls mein erster längerer Spaziergang in einer Wüste auf ca. 2'500 m.ü.d.m. Das Video dazu findet ihr Rechts unter den Bildern

Im Valle de la Luna (meine Anfahrt kostete mal keinen Eintritt) gab es viel Sand und verschiedene Steinformationen, die von Wind und Wasser geformt worden waren. Es sieht wirklich der Oberfläche des Mondes ziemlich ähnlich, oder so stellte ich mir die Mondoberfläche jedenfalls vor. Mir gefiel der Name der Ebene aber deutlich besser, Llanos De La Paciencia. Denn Geduld sollte man hier mitbringen, wenn man die 22 km bis zur Lagunas Escondidas de Baltinache fährt. 

Auf dem Weg nach Tatio musste ich nach SPA zurück und machte einen Stopp am Eingang des Valle de Marte / Valle de la Muerte. Ich habe den Mann am Eingang nicht wirklich verstanden, aber rein durfte ich nicht.

Auf der B245 ging es dann zum Geysers Del Tatio. Erster Stopp war der Cañon de Guatín mit seinen vielen Kakteen. Ich fand es recht idyllisch in der Schlucht und am Parkplatz konnte man Wasser kaufen und auf die Toiletten gehen (gegen ein kleines Entgeld).

Ca. 5 km weiter, gegenüber von den Termas de Puritama traf ich vor der Quebrada Escalera auf zwei Ludwigsburger Overlander. Gemeinsam gingen wir in die Schlucht runter und wurden nach 30 Min. Fußmarsch mit einem in Pampasgrass eingefassten Becken belohnt. Hier konnte man baden und sich entspannen. Wir waren nicht die einzigen, die diesen Platz gefunden hatten.

30 Minuten später entlang der B245 stieß ich bei Machuca auf die Laguna Flamingos und hier gab es wirklich um 17:00 Flamingos, keine 30 m von der Straße entfernt.

Danach wurde die Straße auch deutlich schlechter. Vor dem Complejo Turístico Tatio Mallku, welches um 17:45 geschlossen war und somit auch keine Weiterfahrt gab, fand ich auf einem Hügelrücken (4'200 m.ü.d.m) meinen Stellplatz für die Nacht.

Während ich so die Berge bzw. Vulkane bestaunte, ging mir durch den Kopf, wieviel Geld die Touristen in der Atacama liegen ließen. An Eintrittstickets waren es bis zu 100 €. Ausfahrten mit Tourbussen fingen so bei 30 € an und gingen für einen Ganztagesausflug mit Mittagessen bis zu 120 €. Alles in Allem schätze ich so auf ca. 300 bis 400 €

Das Feedback zu Tatio war ambivalent, aber trotzdem stellte ich meinen Wecker auf 6:30. 

Nach frischer Nacht (0 Grad) kamen dann auch ab 6:00 die Tourbusse. Ich zählte zwischen 6:30 und 7:00 knappe 27 Sprinter. Ich hatte mich entschlossen die Rauchfahnen von meinem Stellplatz aus zu fotografieren und sparte mir die 15'000 CLP. Eine Wasserfontäne gibt es auch nur äusserst selten in Tatio zu sehen.

Morgens um 7:30

Später am Morgen parkten dann ein paar Tourbusse neben mir und servierten ihren Gästen das Frühstück. Ich kam mit ein paar Brasilianern ins Gespräch und erfuhr, dass es unten auch nicht viel mehr zu sehen gegeben hatte. Ein paar Coole Selfies direkt vor den Rauchfahnen gab es da zusätzlich.

Nach einem Besuch des Geyser Blanco ging es dann nach Calama. Im Nachhinein hätte ich hier übernachten sollen und mir Tatio sparen können. Definitiv die bessere Lokation mit einem warmen Bachbett.

Die 150 km nach Calama an dem Tag gingen durch eine Landschaft ähnlich der in Jujuy. Nur die letzten 50 km glichen eher einer Mondlandschaft im prallen Sonnenschein. Calama selbst hatte 4 große Supermärkte und diverse andere Geschäfte. Ich fragte mich, wieso es hier Hochhäuser gab? Die Gegend um Calama ist ein Bergbaugebiet. Im Norden liegt Chuquicamata, eine riesige Kupfermine im Tagebau. Daher kommt scheinbar das Geld. Der Bergbau und die  diversen ausgetrockneten Salare machen die Region aber nicht wirklich hübsch.

In Calamate erfuhr ich von einem Overlander Paar, dass das Diesel-Problem in Bolivien sich verschärft hatte. Am nächsten Stopp, Volcán Poruñita, suchte ich etwas konkreter und fand Artikel wie diese

Also, so überlegte ich mir, würde ich mit dem Dog.O.Mobil bis nach Uyuni fahren. Dann sollte mein Tank etwa halb voll sein. Wenn ich dort Diesel bekäme, würde ich über Potosi nach La Paz weiterfahren. Wenn nicht, dann sollte ich mit meinen 40 l in Reservekanistern bis zur nächsten Tankstelle in Chile kommen können, so etwa Iquique am Pazifik. Nirgendwo in Grenznähe zwischen Bolivien und Chile gab es eine Tankstelle auf der chilenischen Seite. Aber man findet Privatleute, die verkaufen 20l Diesel in Kanistern an der Haustür!

Saß so gemütlich bei einer Tasse Kaffee 100 km von der Bolivianischen Grenze weg, als ich diesen Artikel aus Bolivien vom 5.4.25 gefunden hatte

https://www.biobiochile.cl/

So beschloss Uyuni auszulassen! Hatte keinen Bock auf den Stress und das Risiko

Ich schaute, ob und wie ich weiter nördlich nach La Paz und dem Titicaca See komme könnte, ohne an die Grenzen meines Tankes zu kommen. 

  • Alternative 1: Entfernung von Iquique Tankstelle nach La Paz ca. 700 km; Grenzübergang bei Pisiga (R15 Chile auf RN12 Bolivien) 
  • Alternative 2: Entfernung von Arica Tankstelle nach La Paz ca. 500 km; Grenzübergang Fronterizo Tambo Quemado (R11 (Chile) auf RN4 Carr. Patacamaya (Bolivien), Nähe  vom Sajama National Park
  • Alternative 3: Entfernung von Arica Tankstelle nach La Paz ca. 425 km, Grenzübergang zwischen Visviri, Chile to Charana, Bolivia (A23(Chile) auf F19 (Bolivien) 

So oder so, musste ich wieder aus den Bergen raus, denn entlang der B15-A gab es zu viele Warnungen auf IOverlander. Ich hatte halt keinen 4x4 Sprinter und wollte mein Glück nicht strapazieren.

Am nächsten Morgen bestieg ich dann meinen ersten Vulkan in Südamerika, den Volcán Poruñita. War eine nette Wanderung auf 3'400 m.ü.d.m. Kam ganz schön ins Pusten

im Abschluss ging es zurück nach Calama und runter an den Pazifik. Entlang der Ruta 1 konnte ich mich dann immer noch entscheiden, wo es wieder in die Berge gehen sollte!

Nach Calama konnte ich vor Chuquicamata den Tagebau aus der Nähe mir ansehen. Riesige LKW transportierten Erde aus einem großen Loch durch die Gegend. Ich hatte gedacht, das Chuquicamata  eine Ortschaft sei, weit gefehlt, dass ist das Firmengelände. 

Auf der Ruta 24 ging es die Berge hoch und wenn man endlich oben ist, dann geht es fast kerzengerade 110 KM durch eine Hochebene bei 32 Grad. Gespenstisch! Hochspannungsleitungen, Gasleitungen, LKWs, Abfahrten zu Mienen und eine Kreuzung mit der Ruta 5. Nicht wirklich viel Verkehr.

Über 1'000 Höhenmeter ging es am Ende runter nach Tocopilla und zum Pazifik. Die Landschaft blieb wüstenähnlich, auch entlang der Ruta 1 gen Norden. Die Cordillère mit 1'000 m zur Rechten und der Pazifik zur Linken. 500 km bis nach Arica an der peruanischen Grenze

Im Golf Club Tocopilla verbrachte ich meine erste Nacht. Ähnlich wie nördlich von Santiago lag viel Müll herum. Nördlich vom Golfclub, am 8. Loch, war es relativ sauber. Die Brandung übertönte die wenigen LKWs, die Nachts unterwegs waren. 

Die Ortschafften entlang der Ruta 1 sind, so glaube ich, eigentlich Badeorte mit Stränden. Bestehend aus bunten Holzhütten und ein paar Geschäften, die aber fast alle im April zu hatten. Zwischen Tocopilla und Iquique waren außer ein paar Fischern und Leuten die Seegras sammelten, nicht viele andere Leute zu sehen.

Keine Ahnung was es wirklich früher gewesen war, aber an einer Landzunge umschloss eine 2 m hohe Mauer einen Felsen in der Brandung (-20.83580, -70.17889). Vorgelagert gab es eine Seelöwenkolonie, Pelikane und viele andere Vögel. Aber es stank bestialisch nach Guano. Der Bereich hinter der Mauer wurde auch scheinbar als Müllabladestelle missbraucht.

Puerto Patache war der erste wirklich hässliche Ort an der Küste. Einige grössere Schiffe lagen im Hafen und wurden be- oder entladen. Aber ich musste ja hier nicht anhalten und fuhr weiter Richtung Iquique. Südlich vom Diego Aracena International Airport fand ich eine Dünenlandschaft vor, in welcher man ohne Probleme mit dem WoMo sich den perfekten Stellplatz suchen konnte.

Die Einheimischen hatten ein paar Kreuze aufgestellt, oder sollte ich es Leuchttürme nennen. Es war nicht das erste Mal, dass ich Chilenen gesehen habe, die ihre Hunde aus dem Auto gelassen haben und dann weiter gefahren sind. Die Hunde liefen hinterher. Auch eine Art Gassi zu gehen!

In Iquique (ca. 200'000 Einwohner) sah ich dann die meisten Hochhäusern, die ich bis zu diesem Zeitpunkt in einer Küstenstadt in Chile gesehen hatte. Ich fragte mich, als ich in die Stadt fuhr, wie viele Leute an diesen langen Strände wohl Baden würden, denn das Wasser des Pazifiks war nicht wirklich warm und die Wellen waren eher für Surfer geeignet. 

Ich hatte gedacht, dass ich wie in Calama auf dem Parkplatz von einem Jumbo oder Lider parken würde. Hört sich einfacher an, als es dann war. Die Parkplätze bei Lider und Jumbo waren nur für PKWs gedacht und an der Straße waren alle Plätze belegt. Musste ein oder zwei Runden drehen, bis ich einen Platz hatte. Für eine Stadt am Rande einer Wüste, 200 km entfernt von der nächsten Stadt und fast keinen größeren Ortschaften in der Nähe, hatte ich nicht soviel Autoverkehr erwartet.

In Iquique verließ die Ruta 1 den Pazifik und über ca. 25 km ging es auf einer guten Straße vom Meeresspiegel bis auf 1'000 m.ü.d.m und wieder in die Wüste und auf die Ruta 5

170 km später fand ich in Caleta Camarones einen Stellplatz direkt am Pazifik. Nur eine Kaserne und die Ab- und Auffahrten in die Täler von Cuya und Pisagua hatten die monotone Fahrt unterbrochen. Der kleine Ort war außerhalb der Saison ziemlich verlassen, oder war generell nur von wenigen Leuten bewohnt. Ich sah außer ein paar Autos am Straßenrand niemanden herumlaufen. Später am Abend sah ich Fischer, die mit einem Boot rausfuhren. Wieso brauchte ich Leute, hatte alles was ich brauchte und der Sonnenuntergang und die Brandung waren besser als das deutsche Fernsehen.

Arica (ca. 225'000 Einwohner) war das Kontrastprogramm zu Iquique. Schon ein paar Hochhäuser, aber die ganze Stadt war weitäufiger und machte nicht den Eindruck ein Badeort am Pazifik zu sein. Bei der Abfahrt nach Arica waren mir zwei Täler aufgefallen: Azapa und Lluta. Hier sah ich Unmengen von Gewächshäuser. Zitrusfrüchte oder Oliven wurden hier angebaut.

Zwar gab es Strände, Supermärkte und Tankstellen, aber es sah alles etwas einfacher aus. Arica ist eine Hafenstadt, hat ein Museo Histórico y de Armas ein eine Kathedrale. Nicht das Beide wirklich ins Auge stechen! Kein Grund für mich anzuhalten.

Beim Tanken erspähte ich das Terminal ASOCAPEC, den größten Markt, den ich bis jetzt in Südamerika gesehen hatte. Ich kam nicht aus dem Staunen raus, was es an Gemüse, Obst, Fleisch usw. zu finden gab. In einem Anflug von Was-Auch-Immer, hatte ich mir keine Empanadas, oder gegrilltes Hähnchen geholt, sondern einen Eintopf (Guatita) mit Reis, Chili-Sauce und Wackelpudding. Das Gericht wurde stilgerecht in einem Plastik Einweggeschirr serviert. Ob der Eintopf vegetarisch, oder mit Kutteln serviert wurde, konnte ich nicht sicher sagen. Schmeckte trotzdem!

Den Rest vom Tag verbrachte ich damit kreuz und quer durch die Gegend zu fahren. Erst wurde eine Brücke neu gebaut, dann war die A143 gesperrt und ich musste 30 km zurück nach Arica. Bei dem Umweg fand ich an der Ruta 5 einen weiteren Straßenmarkt. Sah diesmal nach Klamotten aus.

Nach einer gefühlten Ewigkeit fuhr ich dann auf der Ruta 11, zwischen vielen LKWs, gen Bolivien. Arica ist der nächste Hafen für La Paz und so fahren tagein und tagaus, 7 Tage die Woche,LKWS hin und her. 

Die ersten 1'500 Höhenmeter verliefen in der selben wüstenähnlichen Region, wie zuvor. Ab dem Aerodromo de Socoroma geschahen 2 Dinge. Zum Einen wurde die Landschaft grün und zum Anderen gab es eine Vollsperrung bis 17:00. So verbrachte ich 2 Stunden in der Schlange und hörte mein Hörbuch.

Als ich dann um 18:00 bei Putre zu den Termas de Jurasi auf 4'094 m.ü.d.m fuhr, war ich mal wieder der Einzige, konnte aber für 5'000 CLP ein Bad in den heißen Thermen genießen. Außentemperatur war 12 Grad, aber die Sonne war dabei unter zugehen. Das war jetzt mein 3. Bad in Thermen und ich konnte mich so langsam daran gewöhnen. 

Ich hatte keinen Bock am nächsten Tag nach Bolivien zu fahren und gönnte mir einen Tag Entspannung am Lago de Chungara auf 4'562 m.ü.d.m. Die Landschaft im Parque Nacional Lauca war ein Kontrast für mich, hatte mir das nicht so vorgestellt. Ich machte Bilder bis zum Abwinken von Vulkanen, Seen, Flamingos, selbst Enten

Als ich meine Drohne in Betrieb nahm, sah ich die Warnmeldung und ignorierte sie! Ich hatte aber dazugelernt und fand nach dem Abturz meine Drohne in die Laguna relativ schnell. Dabei verlor ich nur meine Latschen 😟. Die erste Böe hatte sie vom Himmel geholt. Ich beschloss, die Drohne nur noch unter 4'000 m zu benutzen.

Nach 4 Stunden Trocknen funktionierten die Batterie und der Chip wieder. Die Drohne werde ich dann in Bolivien ausprobieren.

Zum Anfang