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10. Oktober 2022

Frankreich - Occitanie

Das Tal der Ardeche war schön, aber heiss und überlaufen. Ich konnte mich nicht dazu aufraffen einen Stellplatz im Tal selbst zu suchen. Ich habe es lieber kühl in der Nacht 😉

Ab Aubenas ging es dann auch stetig hoch und das breite Tal der Ardeche wurde enger und die Straße kurviger. Die N102 schlängelt sich regelrecht die Talschulter hoch und bei La Chavade war ich nur noch einen Katzensprung von der Quelle der Ardeche entfernt.

Nach einer kleinen Pause war mir aber klar, dass ich lieber zum Lac de Naussac fahren wollte.

War es vorher nur noch um die 22 Grad warm gewesen, so hatte es am See wieder 28 Grad. Zusammen mit dem fehlenden Schatten war es nicht gerade das, was ich suchte. Der Autoverkehr am See war auch beeindruckent. Viele Franzosen verbrachten ihren Sonntag am See, zu viele für mich.

Da ich auch mal wieder warm duschen wollte, fuhr ich den Zeltplatz von Auroux an. Dieser liegt idyllsich an der Chapeauroux, einem kleinen verträumten Fluss. So stelle ich mir Frankreich, jedenfalls die Provinz vor. Kleiner Ort am Fluss, eine Bar, und eine Bäckerei.

Im Preis des Camping Municipal von 13 € war außerdem die Benutzung der Waschmaschine dabei und so wusch ich am nächsten Tag meine Wäsche.

Nachmittags ging es weiter. Über diverse D-Landstrassen, mit fast keinem Verkehr, fuhr ich nach Saint-Chély-d'Aubrac. Die Region Aubrac war neu für mich. Selbst in der Vergangenheit war ich eher in den Cevennen gewesen und das Aubrac unterscheidet sich von den Regionen Drome oder Haut Alps doch sehr.

Es ist zum einen eine Hochebene  <um die 1'000 m hoch> und geprägt durch eine baumlose und leicht gewellte Hochebene, die von Flüssen und Seen durchzogen ist. Kühe, Pferde und Esel prägten die Landschaft und ein paar Steinhaufen und Menhire. 

Der kleine Zeltplatz in Saint-Chély-d'Aubrac kostete sogar nur 9 € inkl. Strom. Was will man mehr. 

Ich hatte mich schon bei der Anfahrt über die vielen Wanderer gewundert, aber am nächsten Tag war mir klar wieso. Der Jakobsweg GR 6 bzw GR 65 geht durch das Aubrac und auch direkt durch Saint-Chély-d'Aubrac.

Ich bin dann einen der diversen Rundwege von Saint-Chély-d'Aubrac nach Aubrac gegangen und wie üblich findet ihr die Bilder und die Route auf Komoot.

Region, Départements und Arrondissements

Da mich die diversen Bezeichnungen irritierten, habe ich mich versucht schlau zu machen. Wirklich geholfen hat es mir nicht! Ich war unterwegs in der Region Occitanie, einer politischen Region, und da sind  Rhône– Garonne, Pyrenees, Mediterranean & Massif Central und Toulouse drin

Dann gibt es auch die 96 Départements, Paris als Metropole und fünf Übersee-Départements unterteilt. In Occitanie liegen 13 Départements

Dann gibt es noch die "alten" Bezeichnungen von Regionen oder vielleicht sollte ich es Landschaften nennen: Wie das Massif Central, die Cevennes (Gebirge), die Lot oder Tarn (Flüsse) und alle paar Kilometer ein Schild mit Informationen zu was auch immer.

Und dann gibt es auch noch die 333 französischen Arrondissements. Genug dazu, wie gesagt, die Begrifflichkeiten sind vielschichtig

Ich überquerte den Lot in Saint-Côme-d'Olt. Eine kleine verträumte Stadt mit netten Bars und Restaurants. Dann ging es ins Aveyron, Lozere, Tarn. Wie gesagt... alle paar Meter ein Schild.

Die Landschaft hatte sich südlich des Lot nicht viel geändert, es war flacher geworden und mehr Burgen und Wehrhöfe standen auf dem Weg nach Sévérac-d'Aveyron  mit seiner Burg Château de Sévérac. Die ca. 4'000 Einwohner bieten Campern Stellplätze, Parkplätze und viel zum ansehen.

Nachmittags fuhr ich dann zu meiner nächsten Burgruine, dem Château de Peyrelade. Château de Peyrelade thront pittoresque über der Tarn, aber das ist es auch schon. Rückblickend hätte ich länger in Château de Sévérac bleiben sollen. Man lernt nie aus.

Millau, mit der A75 Autobahnbrücke, die über dem Tal der Tarn schwebt, wäre definitiv eine Übernachting wert gewesen, wenn ich einen brauchbaren Platz gefunden hätte.

Der Stellplatz in der Stadt ist für Schotterplatzfetischisten mit Sonnenwahn perfekt. Alle anderen brauchbaren Plätze sind mit Höhenbegrenzungen gegen WoMos abgeriegelt. Schade! So gab es nur einen Cafe und einen kleinen Spaziergang

In den nächsten Tagen besuchte ich dann diverse Templer Städte, Burgen. Höfe usw. La Couvertoirade war mein erstes Ziel.

Genau das Gegenteil von Millau. Für 4 € kann man über Nacht auf dem Parkplatz stehen, kann diese fantastische Burg besichtigen und für das nötige Kleingeld sich verpflegen.

Auf meinem Weg zum Cirque de Navacelles bin ich über Le Caylar-en-Larzac gefahren, das Château de Saint-Michel ist nicht ganz so atemberaubent, aber sieht gut aus

Vissec war mein Ziel für die Nacht und der kleine Stellplatz ist perfekt um mit dem Rad zum  Cirque de Navacelles zu fahren bzw. schieben <auf Komoot gibt es mehr Bilder>. Es geht nicht nur mit dem Rad steil abwärtz in das Tal der Vis, sondern auch auf der anderen Seite wieder genau so steil hoch 🤪.

Da mir die Cevennen so gut gefallen haben, bin ich über Land nach Camarès gefahren und weiter nach Castres. Man macht zwar nicht viele Kilometer mit dem WoMo pro Stunde, aber man hat auch nicht viel Gegenverkehr. Und in den wenigen Orten, Camarès zum Beispiel, kann man nett Pause machen.

Die letzte Nacht bevor es in die Pyrinäen geht, habe ich in Sorèze zugebracht. Nette kleine Stadt.

Die letzten Tage habe ich wirklich bedauert, dass meine 4 Versuche Französich zu lernen ein so schnelles Ende gefunden haben. Neben einem Paar aus dem UK, dass mit dem Rad unterwegs war, war ich umgeben von Franzosen, die fast kein Englisch und schon gar nicht Deutsch sprachen. Gelobt seien die Google Tools um sich zu verständigen, jedenfalls für das Nötigste