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Gepostet
12. August 2025

Norwegen und Schweden

Wann
Mid June - Mid July 2023
In welcher Gegend
Copenhagen, Öland, Damman, Vildmarksvägen, Kiruna, Vesterålen, Fv17, Børgefjell National Park, Trondheim, Lillehammer
Status

Wie immer habe ich einen Plan und dann ist da die Realität. Mein Plan war, Norwegen von Süden nach Norden zu erkunden und in Schweden zurück in den Süden zu fahren. Wie viele Andere in 2023

Um die Kosten zu optimieren, haben wir uns entschieden, mit dem Dog.O.Mobil nach Kopenhagen zu fahren, die Öresundbrücke zu überqueren und zunächst Schweden zu erkunden.

Probiere gerade Polarsteps aus, deshalb hier die Tourkarte

Wir fuhren über Hamburg und Flensburg gen Norden. 

Deutsche Autobahnen zeichnen sich durch Dauerbaustellen, Vollsperrungen und endlose Staus aus. Hamburg ist eingutes Beispiel dafür. Wir sind an einem Samstag morgen um 6:00 durch Hamburg.

Wenn man notgedrungen die Autobahn verlassen muss, dann sieht man viel mehr von Deutschland. So haben wir die Stadt Heide entdeckt und was für einen tollen Markt die haben. Gefrühstückt haben wir dann am Eidersperrwerk

Flensburg war unsere letzte deutsche Station und ist schön. Der Stellplatz aber eher gewöhnungsbedürftig. In Schwarz-Weiss sieht es ein bisschen besser aus.

Die Fähren nach Norwegen oder nach Dänemark sind nicht günstig, wenn ihr ein größeres WoMo fahrt. Während die Brückengebühr reduziert werden kann, wenn man sich bei Tollticktes.com und Øresundsbron anmeldet

Wir sind über Land gefahren und haben bei Odense einen Nachmittag am Meer verbracht.

Kopenhagen ist eine geschäftige Stadt mit guter Infrastruktur. Vom Camping København - Absalon ist man mit der Metro in 15 min am Hauptbahnhof. Morgens um 9:30, bevor die italienischen Kreuzfahrer einfielen, war es angenehm durch die Freetown Christiania zu schlendern, die moderne Architecktur am Hafen anzusehen und die Stadt wirken zu lassen.

Wir sind dann über Nyhavn zum Amalienborg und von dort zur kleinen Meerjungfrau gegangen. Ab 12:00 hatte es an den Attraktionen dann Betrieb.

Unsere Highlights war zum einen das Quartier um die Sankt Pauls Kirke und der Kongens Have. Selbst mit etwas Betrieb, kann man hier viel sehen und entspannen.

Nach 7 Stunden und 14 km zu Fuss, haben wir dann den Abend auf dem Zeltplatz verbracht. Es herrscht ein reges Kommen und Gehen. Selbst Dänen verbringen ihren Urlaub hier.

Über die Öresundsbron ging es dann am nächsten Morgen nach Schweden. Wir haben mit der Ermässigung nur noch 340 DK bezahlt.

Unser erster Anlauf war die Region um Åhus bzw der Naturpark Friseboda. Friseboda war genial. Wir waren fast alleine am Strand und Miko konnte ohne Leine rum laufen.

Åhus hat uns weniger aus den Socken geholt und so sind wir weiter nach Öland. Die Küste gehört den Bauern und Touristen. Städte wie Karlskrona und Ronneby laden zu einem kurzen Besuch ein. Dazwischen liegen Zeltplätze und Strände, aber wir wollten nach Öland.

Ein paar WoMo-Besitzer haben in den letzten Jahren den Bogen überspannt und so ist das Frei Stehen gar nicht mehr so einfach. Nachmittags um 17:30 war unser erster Stellplatz dann auch voll. 

ES gibt aber ausgewiesen Stelllätze an Häfen oder kleinen Dörfern

Am folgenden Tag parkten wir tagsüber am langen Långe Jan, denn auch hier ist Nachts das Parken verboten.

Ein paar Worte zum Jedermannsrecht in Schweden und Norwegen. Es besagt, dass jeder Mensch sich überall in der Natur aufhalten und frei bewegen darf, solange er diese mit dem nötigen Respekt behandelt. Also es 

  1. gilt für die offene Natur, also „nicht eingezäuntes Land“, das nicht bewirtschaftet wird. In Norwegen umfasst der Begriff die meisten Küsten, Moore, Wälder und Berge. Kleine Inseln mit unbewirtschaftetem Land inmitten von bewirtschaftetem Land gelten nicht als offene Natur.
  2. Das Jedermannsrecht gilt nicht für „eingezäuntes Land“. Dies ist privat und umfasst bewirtschaftete Landflächen wie gepflügte Felder mit oder ohne Pflanzen sowie Wiesen, Weiden und Gärten. Auch junge Anpflanzungen, Baugrundstücke und Industriegebiete gehören dazu.
  3. Vom 15. Oktober bis zum 30. April, wenn der Boden gefroren oder mit Schnee bedeckt ist, dürfen Sie Felder und Wiesen jedoch wieder betreten. Bitte beachten Sie, dass der Begriff „eingezäuntes Land“ nicht bedeutet, dass die Fläche auch wirklich eingezäunt sein muss.
  4. Nützliche Richtlinien
    Sie dürfen auf dem Land, in Wäldern und Bergen unter freiem Himmel schlafen oder ein Zelt aufstellen – unter einer Voraussetzung: Es sollte mindestens 150 Meter Abstand zum nächsten bewohnten Haus oder zur nächsten bewohnten Hütte gehalten werden. Diese Regelung gilt auch für Vans, Wohnmobile und Wohnwagen.
  5. Wenn Sie mehr als zwei Nächte an derselben Stelle übernachten wollen, müssen Sie die Grundbesitzer um Erlaubnis bitten. Dies gilt nicht für die Berge oder sehr entlegene Bereiche.
  6. Entleerungsstellen sind in Norwegen ausgewiesen. Anderswo ist das Entleeren der Toilette strengstens untersagt. In Schweden sollte man dies auf Campinplätzen, wenn man dort übernachtet, tun

Für mich ist aber Schweden das Land der Frei Steher und auf dem Weg nach Norden wurden wir fündig. Jeden Abend einen anderen Platz an einem See, jeder für sich Klasse.

Der erste kulturelle Stopp war der Siljan See mit einer Pause an der Kirche von Rättvik. Vor Rättvik fielen uns die vielen Oldtimer auf und nach kurzem Googeln wussten wir, dass das Classic Car Week-Festival im Gange war. Es findet immer um die 31. Kalenderwoche statt und täglich cruisen bis zu 25.000 Enthusiasten in ihren Oldtimern herum. Auch später sahen wir sehr viele amerikanische Oldtimer in Schweden. Scheint ein Land für Autonostalgiker zu sein.

Ausserdem steht das Wasa-Denkmal in Rättvik liegt auf einem Hügel direkt neben dem Friedhof der Kirche. Das Denkmal stammt aus dem Jahr 1893. Gustaf Wasa soll hier im Jahr 1520 zum Widerstand gegen die dänische Herrschaft aufgerufen haben.

Wir fuhren weiter über Sveg nach Linsell. Die Temperaturen in Linsell waren merklich tiefer und bei 13 Grad machte es wenig Spaß im See zu duschen.

Mit Vemdalen besuchten wir auch unsere ersten Skigebiete (Björnrike und Vemdalsskalet). Irgendwie hatte ich lange alpine Abfahrten erwartete, wenigsten so etwas wie der Feldberg, aber Vemdalen liegt mit 430 m nicht sehr hoch und die Hänge sind sehen weder lang noch schwer aus. Der höchste Punkt liegt bei etwas über 900 m. Schneehöhe letzten Winter sollen aber über 2 m gewesen sein. Da würden sich auch einige deutsche Skigebiete wünschen.

Wir fuhren weiter der Sonne entgegen und unser Ziel sollte in der Nähe von Östersund liegen, am Damman Fluss und gleichnamigen Zeltplatz. Wäsche waschen und Wandern war unser Ziel.

Da es so gut wie keine ausgezeichneten Wanderwege gibt, auf Komoot waren keine zu finden, sind wir aufs gerade wohl los. Unsere Entdeckung war es dem Schneeschlitten-Zeichen zu folgen, so schafften wir einen 14 km Rundweg durch den Schwedischen Wald, mit all seinen Schnaken und Bremsen. Und davon gab es viele.

Nach 2 warmen Tagen mit Temperaturen um die 20 Grad und blauen Himmel, ging es dann vom Zeltplatz in Damman  weiter. Es änderte sich nicht viel. Endlos lange gerade Straßen, die durch Wälder und entlang von Seen liefen. Ab und zu ein paar Häuser oder eine kleine Ortschaft. Man merkt das man in eine Ortschaft kommt, daran, dass die 80 bzw 90 kmh aufgehoben werden und man mit 40 oder 50 fahren muss.

Die Strafen für zu schnelles Fahren sind in Schweden sehr empfindlich. Bereits ab 1 km/h Geschwindigkeitsüberschreitung (abzüglich Messtoleranz) innerorts droht eine Strafe von bis zu 250 €, außerorts bis zu 200 €. Das ist warscheinlich der Grund, dass Schweden so angemessen fahren.

Als wir dann wieder auf die E45 abbogen und in Strömsund einkaufen gingen, fiel die Armada der WoMos auf, die sich gen Norden fortbewegte. Es ist schon beeindruckend, wenn 1-2 WoMos pro Minute an einem vorbei fahren.

Wir bogen lieber auf die 342 Richtung Gäddede und Norwegische Grenze ab. Das Panorama änderte sich nur leicht, doch die Hügel mit Überresten von Schnee kamen immer näher.

Wir waren die letzten Tage auf einer Höhe um die 400 unterwegs gewesen und das sollte sich jetzt ändern. Bei Gäddede bogen wir ab und unser nächster Stopp sollte in den Bergen an der Grenze zu Norwegen liegen, irgendwo auf dem Stekenjokk Plateau (800m). Auf dem Plateau liegt das Bjurälvens Naturreservat (Vogelschutzgebiet), welches zwischen dem 10.6 und 10.7 für das Wandern gesperrt ist!!! Also keine Wanderung zu einem der Hügel in der Nähe. Frei Stehen darf man auf ein paar Parkplätzen entlang der Straße.

Die Straße, auf der wir fuhren, heißt Vildmarksvägen (Wilderness Road) und wird auf Blogs meist beschrieben mit echte Wildnis und unberührte Bergwelt... 😏 Wenn man die Flotte von WoMos, Motorrädern, und Autos auf der Straße ignoriert, dann mag das ja sein

Das Plateau wird umrahmt von Hügeln bis 1'400 m und mit dem WoMo fährt man entlang der Wilderness Road und diversen Wasserfällen (Gastafallet, Fikonfallet, Trappstegforsen usw) nach Vilhelmina.

Dieser Abstecher von der E45 zum Stekenjokk Plateau war eine Abwechslung von der Tristesse auf der E45. Wir wollten mehr vom Land sehen und auch dem steten Strom der WoMos entkommen. Deswegen fuhren wir nach einer Pause an den Trappstegforsen (Stromschnellen) über Grytsjö, Dikanäs, Åbacka nach Slagnäs. Das war die längste zusammenhängende Schotterpiste, die wir bis dato gefahren waren und es hat sich gelohnt. Ach ja, es waren fast keine Autos oder WoMos unterwegs.

In der Gratian Djurklinik in Slussfors, bekam Miko dann seine Entwurmungstablette für Norwegen.

Was soll ich sagen, dann kam der Regen. Das Wetter blieb an dem Tag wechselhaft. Erst an unserem Stellplatz an einem Stausee in Aspudden kam die Sonne durch und wir konnten sogar draußen, ohne Moskitos, Essen.

Dafür hatten wir schon auf der Strasse Besuch und auch später am Stellplatz

Auf der Fahrt nach Kiruna war die einzige Änderung, dass die Bäume kleiner wurden und die Landschaft einen ersten Eindruck von Lappland vermittelte.

Kiruna selbst war zum einen eine Baustelle und zum Anderen der Ort, wo die Leute Palettenweise Bier kauften. Nach einem kleinen Spaziergang durch das Baugebiet, dass auch gleichzeitig die Einkaufsmeile werden würde, fuhren wir nach Nikkaluokta, dem Einstieg zu den Wanderwegen und Loipen im Kebnekaise-Gebiet. Der Bekannteste ist der Kungsleden, mit etwa 440 Kilometer, zwischen Abisko im Norden und Hemavan im Süden. Nikkaluokta als Stellplatz ist lausig und so beschlossen wir in der Nähe von Abisko zu wandern.

Die Fahrt über Kiruna nach Abisko war angenehm. Es gibt entlang der E10 ein paar brauchbare Plätze zum Übernachten, denn in Abisko selbst ist das Frei Stehen untersagt.

Unsere 14 km Wanderung (Komoot)durch den National Park war nicht anspruchsvoll, wir sind sogar ein paar Kilometer entlang des Kungsleden gegangen. Die Moskitos und Bremsen waren die wirklich Herausforderung, denn die waren den  ganzen Tour hinter uns her. Einsprühen hilft bei den Moskitos, aber die Bremsen störte der Geruch nicht.

Nach Narvik waren es nur noch 80Kilometer und die Grenze lag in 50 km Entfernung. Diese 50 km haben es aber in sich. Es waren mit die schönsten in Schweden. Wahrscheinlich weil ich eine erste Berglandschaft zu sehen bekam.

Entlang der E10 findet man Bergseen, in denen sich die schneebedeckten Berge spiegeln, Stromschnellen und Wasserfälle. Es hat nicht nur uns gefallen, denn die Parkplätze waren voll.

Die Grenze nach Norwegen war nicht besetzt. Weder Schweden noch Norweger standen herum. In diesem Moment verstand ich, wieso so viel Alkohol in Kiruna gekauft worden war 🥳.  Nach dem Grenzübertritt (Riksgränsen) änderte sich schlagartig die Landschaft und die Häuser. Die Landschaft wurde kantiger und die Hütten moderner. Die Plätze entlang der E10 sind relativ nah an der E10 und waren für uns zu laut.  Wir versuchten unser Glück an dem Fjord nördlich von Narvik. Pustekuchen, der eine Stellplatz war überfüllt (wir wollten uns nicht auch noch dazustellen ) und der andere hatte eine Steillage.  Notgedrungen gingen wir auf einen Zeltplatz.

Der Platz wurde gegen Abend auch voll. WoMos und Motarradfahrer! Wir erfuhren, dass die Lofoten geflutet wurden von WoMos. Zuviel Werbung auf Instagram, TikTok und Social Media. Wir versuchten am nächsten Tag bei gutem Wetter unser Glück, aber es waren auch morgens um 9:30 schon einige WoMOs auf der E10 Richtung Reine unterwegs.

Wir entschieden uns die Vesterålen als Alternative anzufahren. Dort gibt es mehr Stellplätze und weniger Ortschaften. Auch sollte die Landschaft ähnlich sein zu den Lofoten. Die Insel Langøya war unser Tagesziel. Wir umrundeten aber zuerst Hinnøya, erkundeten Trondenes Kirke und schauten uns einige Aussichtspunkte an.

Die Adolfkanone wie auch vorher schon einige Mahnmale vom 2. Weltkrieg und der Schlacht um Narvik ließen wir aus.

Bei Refsnes nahmen wir unsere erste Fähre nach Flesnes. Wenn doch alles so einfach gehen würde. Da wir etwas Zeit hatten haben wir Im Refsnes Matglede (https://www.refsnesmatglede.no/) Kuchen gegessen und auch Elchschinken gekauft.

Sortland, liegt zum einen auf der Vesterålen Insel Langøya und ist zum Anderen eine von diversen Städten, die wir angefahren haben, und neben Einkaufsmöglichkeiten, Tankstellen und Recyclinghöfen nicht wirklich viel zu bieten haben.

Unser Stellplatz lag am 2. Abend bei Myre und die Aussicht war gigantisch. Auf der anderen Seite des Meeres lagen die grün bewaldeten Berge von Skogsoya. Wir standen unter den Trockengestellen vom Kabeljau und genossen bei 25 Gard den Nachmittag.

Wären da nicht die Bremsen gewesen (habe fast 20 vor 19:00 erledigt), dann wäre es perfekt dort.

Das Wetter sollte aber in den nächsten Tagen umschlagen und wir fingen an umzuplanen. Anstelle von Bø im äußersten Westen von Langøya planten wir um auf Bø auf der Insel Andøya.

Andøya wird zwar nicht so gehypt wie die Lofoten, aber die weiße Flotte der WoMos wälzte sich auch über diese Insel. Die Insel ist unsagbar  spektakulär und da sie groß ist, verläuft sich das Ganze ein wenig, aber nur ein wenig.

Die Westküste nach Andenes ist wirklich atemberaubend. Neben den atemberaubenden Bergen, weißt die Insel Sandstrände mit Wasser in allen möglichen Schattierungen auf.  Wäre es etwas mehr als 12 Grad warm gewesen und hätte der Wind nicht mit 30 - 45 kmh geblasen, dann wäre es perfekt gewesen.

Eine Wanderung im Naturschutzgebiet von Bleik rundete die Tage auf Andøya ab. Mehr auf Komoot. Der Abstecher nach Andenes sowie die Ostküste sind da schon durchschnittlich.

Wir wollten über Lodingen mit der Fähre nach Bognes, denn wir wollten uns nicht unter den WoMos einreihen die Richtung Reine fuhren. Die Überfahrt geht nur eine Stunde und geht fast jede Stunde. Was will man mehr.

Bognes haben wir nur als Fährhafen wahrgenommen der einen auf die E6 spült und das zusammen mit all den vielen WoMos, die auf der Fähre waren. Bis fast Mørsvikbotn geht es Stoßstange an Stoßstange Richtung Süden. Mir war nicht beweusst gewesen wieviel Tunnel es in Norwegen gibt. In Mørsvikbotn gibt es eine Tankstelle, ein Restaurant und einen gut sortierten Supermarkt (REMA 1000). Also Tanken, Einkaufen und eine Pause ist für viele hier angesagt. Wenn man zu zweit unterwegs ist sind die Gebinde einfach zu groß. 500g Käse oder Wurst, 1 kg TK-Fleisch (Frischetheke gibt es keine) Wir haben Norwegische Lakritze und ähnliches probiert :)

Nach dem Einkaufen und einer Rast auf der E6 ging es für uns über Fauske auf die Küstenstraße Fv17 (Fylkesvei 17). Die verläuft zwischen Steinkjer und Bodø in der Nähe oder direkt an der norwegischen Atlantikküste und genau das haben wir gesucht. Verwechselt die nicht mit der Atlantik Road (Atlanterhavsveien), die Bud und Kristiansund verbindet und ein 8 km langer Abschnitt der Rv64 ist.

Gleich zu Anfang gibt es den Saltstraumen, den stärkste Gezeitenstrom der Welt. Durch den Sund strömen zig Millionen Kubikmeter Wasser zwischen dem Meer und dem Skjerstadfjord hin und her. Man erkennt den Saltstraumen an der Brücke und den parkenden WoMos 🙄. Wenn man sich Mühe gibt, dann sieht man etwas, sonst auch nicht🧐

Entlang der Küste, rechts der Atlantik oder ein Fjord und links die schroffen Berge, zum Teil noch mit Schnee bedeckt wollten wir zum Saltfjellet–Svartisen National Park.  Die Fjorde, Strände und hohen Berge sind schon sehr imposant

Eigentlich wollten wir einen Aufstieg am Fykanvatnet machen und anschließend hoch zum Holmvassendammen. Leider war der Aufstieg direkt an der Brücke über dem Wasserfall gesperrt. Die Holztreppe, die über 500 m hoch geht, ist marode und baufällig. Wir entschieden uns dann gegen den Holmvassendammen und setzten die Tour entlang der Fv17 fort. 

In Esøya setzt eine kleine Fähre die WoMo Flotte über nach Ågskardet. Der Andrang war groß und wir warteten über 2.5 Stunden bis wir die 30 min Überfahrt antreten konnten. Hätten wir uns besser informiert, dann hätten wir die Anzahl der Fährpassagen entlang der Fv17 gezählt.

Nach 30 min kam die nächste Fähre, von Jektvik nach Kilboghavn. Die Überfahrt geht über 1:15 h und es ist eine große Fähre. Nach ein wenig warten kamen wir mit der nächsten Fähre weiter. Das Panaroma auf der Fahrt ist beindruckend.

Uns stellte sich die Frage, weiter mit der weißen Karawane entlang der Fv17 oder ab ins Landesinnere. Bei Utskarpen entschieden wir uns über Mo i Rana für das Landerinnere. Die Nacht zuvor verbrachten wir in der Nähe vom Fagervollan Kraftverk. 4 km weg von der nächsten Hauptstraße standen wir ohne Handy-Netzwerk absolut ruhig an einem Bergbach. Was will man mehr

Nach Mo i Rana, einer weiteren wenig inspirierenden Stadt, verliesen wir die E6 relativ zügig und fuhren entlang schmaler Landstraßen (Fv806) zum Røssvatnet. Die Gegend ist so anders als an der Küste und es gibt fast gar keinen Autoverkehr. 

Die Landschaft variiert von grauen mit Schnee bedeckten Bergen mit sehr wenig Vegetation bis hin zu wilden Wäldern und atemberaubenden Wasserfällen, Seen und Sümpfen. Nur wenige Orte und Bauernhöfen findet man entlang der Landstraßen. Es ist zwar deutlich langsamer entlang der Fv sich zu bewegen, aber in diesem Fall auch so viel abwechslungsreicher.

Nach einer Pause ging es weiter zum Nedre Fiplingvatnet und den Børgefjell National Park.  Obwohl wir alleine am  See standen verlief der Abend anders als erwartet. Wir hatten schon in den letzten Wochen mit mehr oder weniger Moskitos oder Bremsen zu tun gehabt. Nachdem ich ein Massaker unter den Bremsen angerichtet hatte, war ich eigentlich guter Hoffnung. Während des Abendessen fielen dann Scharen von kleinen Fliegen ein.

Die kleinen Mücken heissen Kriebelmücken und in Norwegen Knots. Wir können bestätigen, dass  man fast nichts machen kann. Kappe und lange dünne Outdoorkleidung helfen oder ins WoMo setzen. Außerdem nervten die Kriebelmücken und krochen in Mund oder Nase, waren auf dem Abendessen verteilt und nervten Miko. Nach ein paar Minuten flüchteten wir in das Dog.O.Mobil und kamen auch nicht wieder raus. 

Am nächsten Morgen war es feucht und die Bremsen vielen wieder ein. Wir frühstückten drinnen und fuhren so schnell wie möglich zum Parkplatz am Børgefjell National Park. Der Park ist fast noch in seinem Urzustand und verfügt nur über wenige Wanderwege. Auch hier wurden wir wieder von Bremsen begrüßt, hatten aber Glück, dass wir während der Wanderung nur ab und zu belästigt wurden. 

Die Wanderung führt an einem Fluss entlang und diverse Wasserfälle speisen Wasser ein. Die Tour hat 9 km und 5 Überquerungen von Flüssen bzw Wasserfällen. Auf Komoot gibt es die Tour und auch mehr Bilder. Wer mehr zuu den Nattional Parks wissen möchte sollte hier anfangen www.norgesnasjonalparker.no

Wir wollten eigentlich im Anschluss nur noch ein paar Kilometer Richtung Trondheim fahren, aber es fing an zu regnen. Erst leicht und dann für 1 Stunde Dauerregen. Da ich nach der Wanderung stank wie ein nasser Fuchs, wollte ich eine Dusche.  Frei Stehen entlang der E6 bei dem Wetter war keine Option und so fuhren wir bei Grong einen Zeltplatz an. Nach gefühlten 20 min warten im Dog.O.Mobil gab ich auf und ging im Regen zum Duschen.  

Am Morgen danach war zwar der Zeltplatz ein wenig durchweicht, aber außer dunklen Wolken sollte der Morgen trocken bleiben. Die Region zwischen Grong und Trondheim ist Bauernland und relativ unspektakulär. So unspektakulär, dass ich noch nicht mal Bilder machte. Zwar sieht man ab und zu einen Hinweis auf ein Skigebiert, aber das ist es schon. 

Um 13:00 waren wir dann Trondheim. Der Schock saß tief, als wir den Stellplatz anfuhren. Industriegebiet am Hafen in dem gerade etwas abgefackelt wurde. Trotz dieser Kulisse war der Standplatz voll. Über 70 WoMos parkten mit etwas Abstand in diesem trostlosen Bezirk von Trondheim. Das war nichts für uns.

Wir wollten aber wenigsten etwas von der drittgrößten Stadt Norwegens sehen. Durch Zufall fanden wir einen Parkplatz (147 NOK für 3 Std) am Rande der Innenstadt.  Trondheim war mit Abstand die schönste Stadt die wir bis jetzt auf der Tour gesehen hatten. Schaut euch auf Komoot die Stadtbesichtigung und die Bilder dazu an.

Nach 3 Wochen auf Tour verstand ich noch immer nicht wie man in Schweden oder Norwegen Kleidung einkaufen geht. Ich hatte meine dicke Jogginghose für Abends am Lagerfeuer vergessen und versuchte mein Glück in den Städten. In Trondheim waren es 3 Versuche und jeder ohne Erfolg. 

Auf der E6 ging es dann weiter Richtung Süden und unserem nächsten Platz für die Nacht. Es war nicht viel dabei was uns gefiel. Zu nah an der E6, Mitten im Ort an einer Turnhalle und ähnliche Optionen. Bei Berkak bogen wir auf die Fv700 ab und versuchten unser Glück in den Hügeln (das sind für mich Berge unter 1500 m). Im Skigebiet von Nerskogen wurden wir fündig. Am Fuße des Hügels beim Lift gibt es einen Stellplatz und wir waren die einzigen, außer einem Wanderer, der sich den Aufstieg gemacht hatte

Wir waren in der Mitte der Trollheimen Berge angekommen. Bei strahlendem Sonnenschein ging  es  am nächsten Tag für uns auf den Storhøa  mit 1194 m.  Viele Optionen gibt es nicht und so sind wir entlang der Piste hoch und auf dem Grad herum gewandert. Auf dem Weg zurück haben wir eine Elchkuh gesehen und uns im Morast verlaufen. Umgeben von Myriaden von Fliegen haben wir es doch zur Talstation geschafft. Auf Komoot gibt es wieder die Strecke und Bilder

Verschwitzt und stinkend verließen wir die Trollheimen Berge und fuhren entlang der Fv70 nach Gjøra an einen typisch norwegischen Zeltplatz. Keine rechteckigen Plätze, diverse Grillstellen  und Bänke und wie üblich Holzhütten für Leute die kein Zelt oder WoMo dabei haben.

Am Ende der Sackgasse liegt in der Åmotan Schlucht (Komoot) der Linndalsfallet und der Svøufallet. Der Abstieg war schön, die Wanderung in der Schlucht hat sich eher nicht gelohnt, denn zum Linndalsfallet kommt man fast nicht, nur der Svoufallet bietet sich für Bilder an.

Im Anschluss fuhren wir entlang der Fv70 nach Sunndalsøra und warfen nur einen Blick aus der Ferne auf den Vinnufossen. Nach 3 Wochen auf Tour hatten wir uns ein wenig Satt gesehen an Wasserfällen. 

Wir wollten eigentlich an dem Sonntag auf der Litldallsvegen über Aursjøvegen zum Mardalsfossen. Die Straße sollte der Burner sein, war aber an dem Sonntag gesperrt.

Als Alternative fuhren wir die Viromdalsvegen hoch zu einem Stellplatz an der Svartelva, umgeben von einer atemberaubenden Bergkulisse. Nicht umsonst wird das "Innerdalen - Norways most beautiful mountain valley" genannt. Wir trafen Freunde und andere Camper und verbrachten einen schönen Sonntag Nachmittag dort.

Für den Montag hatten wir uns Trollstigen und Geiranger vorgenommen. Fahrzeit über 4 Stunden entlang von Fjorden, über Bergpässe (Trollstigen wird wohl ziemlich gehypt im Moment). Mir persönlich hat der Pass nach Geiranger entlang der Fv63 deutlich besser gefallen.

Das Hochtal nach dem Pass mit dem Kjenndal, Heimste Gjelåbreen und anderen Gletscher auf der Südseite, entlang des Breiddalsvatnet und dem Nysætervatnet der die Otta speisen, den Dønfoss Stromschnellen nach Otta. Dieses über 50 km lange Tal lohnt sich. Auf den 50 km ändert sich die Landschaft von Alpin bis zu einem Landwirtschaftlichen breiten Tal bei Otta.

Die Fahrt entlang der E6 nach Lillehammer war dagegen unspektakulär.

Lillehammer selbst hat den Scharm eines Skigebietes. Ein Einkaufszentrum wenn man von der E6 runter kommt. Eine Stadt mit einer Einkaufszeile (viele Sportläden), alte Holzhäuser und natürlich die Skischanzen, die über der Stadt trohnen.

Danach hatten wir die Qual der Wahl, wo würden wir als letztes in Norwegen stehen und über welchen Grenzübergang sollte es nach Schweden gehen, denn wir mussten nach Hause.

Wir wollten von der E6 runter, denn es klebte Auto and WoMo auf dem Weg in den Süden (in der Gegenrichtung war es nicht viel besser). Wir bogen auf die Fv24 ab und suchten uns einen Platz in den Wäldern um den Harasjøen See.

Unsere Idee war es über Skarnes auf die E2 zu kommen und bei Morokulien wieder nach Schweden zu fahren.

Und das machten wir auch. Die Gegend blieb ländlich und das Wetter bescheiden

Und so blieb es den ganzen Tab bis fast Gothenburg. Der Hauptunterschied war, dass wir ab Trollhättan in einem industriell geprägten Gebiet fuhren. Nicht wirklich sehenswert. Erst auf der Höhe von Kungsbacka kam die Sonen raus und wir suchten uns einen Stellplatz in der Nähe von Äspevik.

Die Küstenregion ist schön, von Feriensiedlungen und kleine Dörferb geprägt. Varberg war die erste größere Stadt an der Küste die wir anfuhren.  Eigentlich recht Attraktiv mit Hafen, Sandstränden und einer Festung.

Wir wollten ja nach Hause und so fuhren wir entland der E6 über die Öresundsbron nach Dänemark. Das einzige was eigentlich noch erwähnenstwert wäre ist der Urlaubsverkehr in Dänemark und Deutschland

Wieso wollte ich eigentlich nach Norwegen

Norwegem Schweden und Finnland habe ich in 2022 ausgelassen. Als ich über die Weihnachtstage im Blog von Pauline Solheim geschmökert habe, war mir klar, in 2023 fahre ich Low Budget nach Norwegen. Mal sehen wie Low Budget es sein wird

Ihr findet folgendes Zitat in ihrem Blog "Do not fall into the trap of rushing from place to place without ever getting to know any of the sites you visit. After all, you did leave the hamster wheel to indulge in some sorely-needed rest and recreation. Catogården "

Das war ja mein Thema in 2022, 2023 machten wir jetzt den nächsten Anlauf

Ich würde die 4 Wochen so beschreiben. 7500 km sind einfach zu viel für 4 Wochen. Dänemark war eigentlich nur 3 Stopps und das war zu wenig. Schweden ist riesig und bietet so viel. 4 -6 Wochen für Schweden alleine reicht fast nicht aus um eine Idee von dem Land zu bekommen. Trotz Schulferien in Schweden ballte sich vieles nur an der Küste. Im Landesinnern verteilten sich die Urlauber und es war sehr entspannt. 

Ja Norwegen, wir waren einfach ein paar Jahre zu spät oben. Die Küstenstraßen waren geflutet der weißen Flotte (Ob jetzt aus Norwegen oder aus anderen Ländern). Weiter im Landesinnern haben wir das Norwegen gesehen und genossen, was ich im Kopf hatte. Einfach nur wunderschön.

Meine Regel für beide Länder ist, wird es auf Instagram, TikTok und Co. gehypt, dann stellt euch auf Massen ein. Die Situation auf den Lofoten war schon sehr bizarr. Kann man mit einem Schiff hinfahren, dann sind es wirklich viele volle Busse, auf die man stösst. Zwar noch immer keine Vergleich mit dem Ballerman, aber dieses verträumte schroffe Norwegen was viele im Hinterkopf haben, findet man nur abseits davon.