Transalpina - Transsilvanien - Maramureș
Nach meinem Abstecher an das Eiserne Tor <Donaudurchbruch> wollte ich wieder weiter Richtung Norden. Das Motto war Transalpina - Transsilvanien - Maramureș.
Drobeta-Turnu Severin liegt an der Grenze zu Serbien, südlich vom Eisernen Tor, und die Fahrt von Bucharesti dahin hatte mich nicht wirklich begeistert. Unendliche Felder und dazwischen Industriekomplexe <ob aktiv oder Ruinen> und LKWs. Die Fahrt nach Novaci <südlicher Einstieg in die Transalpina> sind nur ca. 130 km und nach 2.5 Stunden hatte ich es auch geschafft. Während der Fahrt hatte ich schon meinen Fehler erkannt. Fahre nicht an einem Sonntag, denn da sind die Rumänen unterwegs.
Aber die Transalpina hat das alles wieder rausgerissen.
Die Transalpina <DN67C> brachte mich in die Transsilvanischen Alpen wobei es auf 2'132 m hoch geht. Sie ist 148 km lang. Die Alternative wäre die Transfogarascha gewesen, aber die war im Juni noch nicht schneefrei.

















Die Fahrt bis zum höchsten Punkt, Vârful Păpuşa auf 2'132m hat ca. 20 min gedauert. Je höher man kommt, desto schöner ist die Aussicht und ich hatte mich entschieden auf 2'019 m zu übernachten. Es gibt nichts besseres als bei einem Gin Tonic den Abend zu genießen. Ich lasse einfach die Bilder sprechen.
Am nächsten Tag wählte ich die Abfahrt über Petroşani, Hateg nach Hunedoara. Also ich bin nicht die gesamten 148 km gefahren.
Mir war erklärt worden, dass dies die Wiege der Daker bzw Rumäniens wäre. Mir ging es mehr um Castelul Corvinilor und die Zigeuner Paläste in einem Vorort von Hunedoara. Castelul Corvinilor ist eine TripAdvisor Empfehlung und es war schon vor der Öffnung um 12:00 an einem Montag ziemlich viel Betrieb. Nach 30 min war ich wieder weg. Dafür hatte ich aber meine Gasflasche betankt. Habe mir so ca. 40 € für eine neue Flasche gespart.
Auf dem Weg nach Sibiu bot sich mir die übliche rumänische Landschaft. Felder und dazwischen Fabriken und Lagerhallen. Sibiu selbst ist etwas ungewöhnlich. Zum Ersten, es hat ein Einkaufszentrum nach amerikanischem Vorbild, einfach riesig. Zwischen dem Einkaufszentrum und der Upper Town ist der übliche kommunistische Baustil zu finden. Und immer wieder eine aufgegebene Fabrik. Die Upper Town datiert bis ins 13. Jahrhundert und ist von deutschen Siedlern geprägt, den Siebenbürger Sachsen. Mehr dazu auf Wikipedia










Da keines der Camps in Sibiu mich begeistern konnte, fuhr ich weiter Richtung Midas. Habe mir dabei diverse Klöster und Kirchen angesehen. Wenn es etwas in Rumänien gibt, dann Klöster und Kirchen. Es gibt zum einen Klöster der Rumänisch Orthodoxen Kirche, dann aber auch ein paar Römisch-katholische Klöster. Viele haben farbenfrohe außergewöhnliche Fresken, welche häufig die gesamte Mauerfläche der Kirchen bedecken.
Und es gibt Blumen, ob jetzt vom Kloster selbst oder von den Besuchern mitgebracht. Vor einigen Klöstern findet man Stände, wo man sich mit Blumen für den Besuch versorgen kann.
Was ich in Plopiş von einem Guide erfahren habe ist, dass Gräber nicht nach 20 Jahren "abgebaut"werden und ich auf dem ältesten Grabstein 1869 erkennen konnte. Das Zweite war, dass Eheleute ein Grab zusammen haben. Nicht weiter ungewöhnlich, aber auf dem Grabstein stehen beide Namen drauf, auch wenn nur ein Partner bereits gestorben ist. Man kann auch seine Gräber zu Lebenszeiten haben, dann ist nur das Geburtsdatum auf dem Grab vermerkt. Schon etwas skuril
Den Abend habe ich dann an einem Stausee vor Medias verbracht.
Medias selbst war die erste größere Stadt, die neben Kirchen und Supermärkten eine wirkliche Altstadt zu bieten hat. Mich hat unter anderem die Wehrkirche, Saint Margaret, beeindruckt. Im Laufe der nächsten Tage habe ich noch weitere Wehrkirchen gesehen.









Entlang der 14a und über Târnăveni ging meine Reise weiter zum Mănăstirea Nașterea Măicii Domnului. Auch dieses von Nonnen geführte Kloster ist ein kleines Einod und lädt zum verweilen ein.
Als ich dann versuchte nach Târgu Mureș zu kommen, bin ich am Autoverkehr gescheitert. Baustellen, Unfälle und kein Vorankommen. Ich habe nach 20 min aufgegeben und gedreht. Mein nächstes Ziel war die Hermitage St. Ioan Evanghelistul, in der Mitte von Nirgendwo <genauer gesagt, südlich von Luduș>. Nach ca. 60 min Fahrt, der Durchquerung eines Schlammlochs, stand ich dann vor einem Feldweg mit Steigung die 4x4 Charakter hatte und sah die Hermitage in ein Gerüst gekleidet. Frustriert hab ich abgebrochen und mich nach einer Pause Richtung Turda und Cheile Turzii gehalten. Völlig unvorbereitet habe ich dann ein weiteres von Nonnen bewohntes Kloster besucht, Monastery of St. Great Martyr Demetrios <Mănăstirea Dumbrava>. Das Kloster ist in Blumen gehüllt und ein Ort der Ruhe, obwohl doch schon einige Besucher da waren
Eigentlich wollte ich in der Turzii-Schlucht <Cheile Turzii> wandern, aber Mitte Juni war hier schon ziemlich Betrieb und ich hatte keinen Bock in einer Schlange durch die Schlucht zu wandern, geschweige denn hier zu Campen. Aber Glück muss man halt haben, denn die Tureniulu Schlucht <Cheile Tureniului> ist nur mal 15 km weit weg und hier ist kein Betrieb gewesen. Zwar kann sich Tureniulu nicht vergleichen mit Turzii, aber auch hier kann man ein paar Meter wandern und steht am Abend entspannt neben ein paar Leuten aus dem nächsten Ort.
Nach Târgu Mureș war ich ja noch nicht mal reingekommen, Cluj-Napoca ließ mich zwar rein, aber nicht parken. Auf P4N sind wenige Parkplätze angezeigt. Einer war eine Baustelle und der Andere war voll. Ich versuchte Plan B <ziellos in der Stadt herumfahren> und dann Plan C <folge der Straßenbahn bis du einen Parkplatz findest>. Nach 60 Minuten gab ich auf. Ich habe also Cluj-Napoca nicht wirklich besucht.
Gefrustet suchte ich mir ein Café und plante um. Maramureș war jetzt mein Ziel und Wandern. Breb wurde somit mein nächstes Ziel. Die Fahrt über Dej, Târgu Lăpuș und Strâmbu-Băiuț zeigte mir ein ganz anderes Rumänien.










Maramureș ist geprägt von den Bergen Oaș, Gutâi, Țibleș und Rodnei, dem Maramureș-Gebirge, und umrahmt das Tal entlang der Tisza. Kleine Flüsse und Bäche kommen die Berge runter, die stark bewaldet und nicht leicht zugänglich sind <ein Paradies für 4x4 Fahrer>.
Die Pässe des Maramureș Gebriges sind bis zu 1'500 m hoch <Prislop-Pass (1'416 m), Dealul Ștefăniței (1'254 m)>. Und nicht jeder Pass hat eine durchgängig geteerte Straße…..
Die Berge selbst gehen so knapp über 2'000 m <Pietrosul (2'303 m), Hovârla (2'061 m)> . Mir reichte eine Wanderung zum Creasta Cocoşului zum Creasta Cocosului mit 1'331 m. Immerhin geht es fast 800 m hoch