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23. Juni 2022

Müll update Rumänien

Für mich klafft eine große Lücke zwischen dem was mir erzählt wurde und was ich gesehen habe in Rumänien

Wenn jeder deutsche oder holländische Standards anwendet bzgl Mülltrennung und Recycling, dann ist Rumänien nur auf dem Weg, aber auf einem guten Weg.  Auch in Rumänien habe ich Müll an den Straßen oder im Wald gesehen, aber weniger als in all den anderen Ländern vorher.

Ja, es fliegen Plastikflaschen rum und ja, es gibt wild abgekippten Müll ab und zu. Aber nicht viel mehr als in Deutschland, wenn ich ehrlich bin. Habe diverse Formen der Müllabfuhr gesehen und moderne Mülltonnen, die beim Trennen helfen sollen.

In der Ebene bzw am Meer, findet man dort Müll rumfliegen wo Tourismus herrscht. Auf dem "Land" findet man Unordnung, aber das war ganz OK aus meiner Sicht.

In oder um die Städte herum sind mir am meisten die Bauten aus den 70 - 80 Jahren ins Auge gestochen, die zum Teil sehr marode aussehen. Aber genau so findet man Neubauten, die man auch in einem deutschen Neubaugebiert finden könnte. Witzig fand ich Komplexe, die alle die selbe Dachfarbe hatten.

 

Bulgarien

In Bulgarien gab es wenig zu Müll zu schreiben. Mir wurde gesagt, dass Bulgarien ein Land sein würde, in dem Abfallmanagement eingeführt ist

Und was ich gesehen habe, stimmt damit überein. Ich sah die erste Mülldeponie vor Gotse Delchev. Und es sah ziemlich organisiert aus. Hin und wieder fand ich Müll an Haltestellen neben der Straße, aber nicht so offensichtlich wie in Mazedonien.

Bulgarien hat im ganzen Land Mülleimer aufgestellt. Womit sie zu kämpfen haben, ist, diese rechtzeitig zu leeren

Und ich habe nur im Blue Stones Nature Park Müllhaufen im Wald gefunden. Eine Plastikflasche hier und dort liegt ab und zu rum. Aber das finde ich auch in Deutschland.

Was ich gefunden habe, sind ein paar seltsame up-cycling Erfindungen 🧐

Die Einzige wirkliche Enttäuschung war der Slum in Varna, direkt an der Zufahrtsstraße A2. Hatte nicht erwartet den in Europa zu finden.

Ich muss sagen, dass ich seit über 2 Wochen in Bulgarien nichts Ähnliches gesehen habe, was ich in Albanien oder bestimmten Teilen Griechenlands gesehen habe

 

Nord Mazedonien

Über die Wochen haben einige über die Müllberge an den Straßen in Mazedonien geredet.

Aber als ich bei Niki rüber macht habe und über Bitola zum Ohrid See gefahren bin, habe ich mich schwer getan Müll zu finden. Und das ging so weiter. Erst im Mavroro National Park, genauer gesagt am See, lag dann der Müll an jedem Aussichtspunkt rum.

Und je näher ich Skopje gekommen bin, desto öfter habe ich auch die berühmten Müllberge am Straßenrand gesehen.

In Skopje hat mir dann ein Mazedonier erklärt, dass an vielen Punkten das so gewollt ist. Das wären so was wie Müllabholpunkte. Der Rest ist Wildwuchs. Aber im grossen Ganzen habe ich abseits der Hauptverkehrstraßen wenig Müll gesehen.

Ich habe mir angewöhnt meine Stellplätze sauber zu verlassen. Ob der Müll jetzt von mir ist oder nicht. Auf dem Bild unten hat es mich 10 Minuten gekostet die Mülltüte voll zu machen und in einem Müllerimer zu entsorgen. Auch ist dies kein Ego Tripp von mir, um zu zeigen was für ein Held ich bin, sondern wie einfach es ist für alle den #balcanwithoutrubbish

Griechenland

Müll an sich habe ich die ersten Tage nicht in Griechenland gesehen, weder am Strand noch an der Straße. Die vereinzelte Mülltüte im Busch war dann schon eher ein fotographisches Highlight.

Dafür findet man Bauschutt und Elektroschrott <vermute ich mal>, der an einigen Punkten gesammelt wird oder was auch immer

Als ich dann auf Lefkada von der Westküste an die Ostküste gefahren bin, habe ich mehr Müll in den Hügeln gesehen. Nicht viel, eher dezent, es wurde halt häufiger etwas im Graben oder am Waldrand entsorgt.

Je weiter südlich ich gefahren bin, je mehr Leute und Touristen dort verkehren, desto mehr Müll habe ich gefunden. Und mit den öffentlichen Stränden kam auch der Müll. Das erste Lowlight war der Strand von Louros

Auf Peleponnes, an den Stränden südlich von Patras, war es zwar nicht wie in Albanien, aber an den Stränden konnte ich den Müll nicht mehr übersehen.  Und das obwohl an fast an jeder Ecke eine Mülltonne steht.

In den Bergen Richtung Athen leben zwar wenig Leute, aber nicht jeder nimmt seinen Unrat vom Feld mit. Wie gesagt, nicht wie in Albanien, aber der Müll wurde sichtbarer.

Auf dem Weg Richtung Methoni wurde es aber besser, denn (a) es war Vorsaison und wenige Leute unterwegs und (b) die WoMo Besitzer haben ihren Müll mitgenommen. Selbst die Gegend um die Gialova Bucht war angenehm aufgeräumt.

Auch habe ich das erste Mal auf der Tour die Müllabfuhr gesehen. An der Südküste war es dann ziemlich sauber, bis auf die Halden mit Bauschutt und Traktoren und Autos die in der Landschaft verrotten.

Und auf dem Festland war es ähnlich. Je näher ich an Städte gekommen bin, desto unaufgeräumter wurde es. Richtung Norden, also auf dem Land und in den Hügeln, war es angenehm.

Und dann gibt es natürlich die Bauruinen bzw Hausbau in Etappen.

Vor Griechenland

Ich war, so hoffte ich, auf alles Wesentliche vorbereitet. Hatte in den letzten Monaten auf biologisch voll abbaubare Wasch-, Spülmittel, als auch Körperpflegeprodukte umgestellt.

Wollte die Umwelt beim Frei Stehen ja nicht mehr als nötig ruinieren. Es reichte ja schon der ökologische Abdruck, den das Dog.O.Mobil hinterließ.

Mein Konzept funktioniert auch, aber die Länder, durch die ich fuhr, haben andere Probleme, grundlegende Herausforderungen.

Ich möchte hier nicht den Deutschen raushängen, aber mir gingen nach ein paar Wochen diese "instagrammable Bilder" gegen den Strich, die das Problem vertuschen. Da wird so lange den Blickwinkel angepasst, bis kein Müll mehr auf dem Bild ist

Und wenn ich den Blickwinkel ein wenig anpasse, dann sieht es so aus

Aber fangen wir von vorne an. Kroatien ist ein wenig wie Deutschland, ich hatte relativ wenig Müll, an den Park4Night Plätzen, auch nicht am Strand oder an den Straßenrändern.

BIH startete ähnlich, stand ich irgendwo in der Natur und entspannte, dann hatte ich nie viel Müll um mich rum. Ab und zu ein Mülleimer an einem Rastplatz bzw einem Restoran <fragte mich immer wieviel Müll daneben liegt, anstelle drin>.

Etwas unorthodoxer ist die Müllsammlung und Lagerung. Mitten in der Natur liegen plötzlich Tüten und Müll rum und dann, ein paar hundert Meter weiter, ist eine Müllabladestation. Nicht zu vergleichen mit einer deutschen Mülldeponie. Das ab und zu Müll einfach auf dem Land entlang der Straße verbrannt wird, ist auch nicht ungewöhnlich. Nicht wirklich apart oder den deutschen Standards gehorchend, aber für mich noch OK.

Dann kam Montenegro. Die Berge, der Durmitor National Park. Direkt nach der Grenze der erste Mülleimer an der Straße, wenig Müll in der Piva Schlucht und den Bergen. Auch in den kleinen Bergdörfern lag wenig Müll rum. Ich fragte mich schon, wie der entsorgt wurde, aber bei einer Wanderung fand ich dann eine Antwort. Der wurde einfach in den Wald gekippt. Scheinbar hatte sich die Nachbarschaft auf die wilde Mülldeponie geeinigt.

An den Straßen Richtung Süden, ob jetzt M oder P, liegt "etwas Müll" rum, ab und zu wird der an Stopps den Hang runter geworfen. Aber da es an den Straßen oft kilometerlang keine Orte gibt, gibt es wohl auch niemanden der dort Müll weg räumt. Müllabfuhr habe ich in Montenegro gar keine gesehen.

An der Küste <Budva, Bar, Ulcinj> sieht es aufgeräumt aus und die Camps bzw Stopps waren sauber. Da gibt es ja auch Personal. An den Stränden sieht man relativ schnell den Unterschied zwischen Privatstrand und öffentlichem Strand. Im April wurden die Privatstrände von Traktoren mit Eggen bzw. Radladern gesäubert. Schaut man dann ein paar Meter weiter, dann sieht man wieviel Müll das Meer den Winter über angeschwemmt hat.

In Albanien war die Situation an den Stränden und Straßen ähnlich. Große Mülltonnen stehen in den Städten, kleineren Orten und Tankstellen rum. Auf dem Land hat man mir gesagt, wird viel Müll in den Flüssen entsorgt und der wird dann über das Meer an die Strände gespült. So schließt sich der Kreislauf.

In den albanischen Bergen war ich erstaunt, wie wenig Müll hier rumliegt. 

Im Hintergrund seht ihr die Fangnetze, wo der fangfrische Fisch her kommt, die ein paar Stunden später im Restaurant am Strand serviert wird.

Ich werde in den kommenden Wochen weitere Updates zu dem Thema machen