Montenegro - mir hat der Norden am Besten gefallen
Wenn man bei Hum über die M18 nach Montenegro einreist, fällt einem als erstes das EU Schild auf und als zweites die SMS, die mitteilt, dass man hat kein EU Roaming
Dann ist man erstaunt wie gut die M18 plötzlich ist.
Ich war auf der M18 geblieben und dem Tal der Piva gefolgt. Das grüne Wasser der Piva und die Landschaft sind definitiv die Fahrt wert.
Eigentlich wollte ich dem Tal der Tara folgen, aber die Rafting Saison hat noch nicht angefangen und viel wichtiger, ich wollte über die P14 nach Razvesje. Im Vergleich zu den BiH R Straßen war die P14 durchgehend geteert und en Traum von einer Straße
Die P14 wird auch "1G Panoramic Road" genannt, aber hinter Pisce versperrten mir Schneewehen den Weg. Razvesje hätte die Basis für Wanderungen im Dumitor Nationalpark sein sollen. So wurde Pisce, was nur ein paar Häuser sind, meine Basis.
So blieb ich halt zwei Tage oben in der Einsamkeit und wurde nur von Bauern, die ihre Kühe suchten oder Schafe heimtrieben, begrüßt. Da ich kein Serbisch spreche und die kein Deutsch oder Englisch, waren unsere Unterhaltungen schnell vorbei.
Über Pluzine ging es dann weiter Richtung Süden nach Rastovac. Die Berge werden Hügel und laufen in eine breite Tiefebene aus. Aus Wäldern werden Felder und man sieht Ortschaften.
Und dann kam meine erste MNE Stadt. Nikšić war eine Ernüchterung. Nikšić ist zwar nach Podgorica die zweitgrößte Stadt Montenegros, aber bietet nicht viel. Ist zweckmässig und eintönig. Wenn man von einem Highlight reden will, dann ist es die Cathedral Church of St Basil of Ostrog. Also eine Kategorie 1 Stadt nach meiner Einstufung.
Mein Ziel war zwar Podgorica, aber ich wollte über die alte Strasse fahren, die mich am Ostrog Kloster vorbeibringt. Diese Entscheidung war goldrichtig. Im April blühten die Sträucher und es gab tolle Motive.
Kloster Ostrog zu Fuss erklimmen war auch eine gute Erfahrung und bereitet einen auf das Kloster und die Energie vor, die hier zu spüren ist. 2 Kilometer Berg hoch und dann dieses wunderschöne Kloster. Leider kann man keine Bilder im Hauptgebäude selbst machen.
Im Nachinein ist man immer schlauer. Der Süden von Montenegro hat mir gar nicht gefallen. Eigentlich hätte ich jetzt umdrehen sollen und noch ein paar Tage in den Bergen verbringen sollen.
Was mir schon bei der Fahrt bis hier her aufgefallen war, stach mich auch bis Podgorica in die Augen. Es gab wenige Bars oder Restoran an der Strasse und die Orte waren reine Wohnorte mit bestenfalls einem kleinen Supermarkt.
Und dann kam Podgorica, oder besser gesagt, es kam nichts ausser einer funktionalen Ansammlung von Häusern und Strassen. Hätten mich die 3 Camps überzeugt, die ich mir angesehen habe, dann hätte ich einen 2. Versuch zu Fuss unternommen. So blieb es bei meiner Frustration eine Stadt angefahren zu haben, die so gar nichts zu bieten hat.
Ich war dann zur Küste geflohen, um mich ein paar Tage zu erholen. Petrovac, Bar, Ulcinj sind Städte, die ich eigentlich meide.
Touristenhochburgen mit allen möglichen Bausünden. Die Strände südlich von Ulcinj sind weitläufig und an meinem Stellplatz war ich der einzige Gast.