Gepostet | 12. August 2025 |
Vogesen - Route des Crêtes
Wann | 24.2.23 - 28.2.23 |
In welcher Gegend | Sélestat, Château du Haut-Kœnigsbourg, Le lac blanc, Le Hohneck |
Status |
Der Februar an der Schweizer Grenze war sonnig und eigentlich viel zu warm gewesen. Da ich davon ausgegangen war, dass es so weiter gehen würde, hätte ich den Trip in die Vogesen ins Auge gefasst.
Wie das Leben so spielt, alles ändert sich. Eine Kaltfront aus dem Norden war angekündigt worden und interessanter Weise kam auch an. Wenn ich mir überlege wie oft Schnee für Januar und Februar vorhergesagt war (Unmengen) und wie wenig gekommen ist (Zentimeter), dann hätten die Meteorologen auch hier gerne daneben liegen können.
Als ich mich am 24.2 auf Tour machte, war Selestat mein erstes Ziel. Eine von vielen Städten an der elsässichen Weinstrasse. Selestat lag im Winterschlaf und die Stadtbesichtigung war nach 45 min vorbei. Ich kann mir vorstellen, dass hier im Sommer mehr Betrieb ist.
Aber am 24.2 waren die Cafés entweder zu, oder relativ leer. Die Sehenswürdigkeiten sich schön, aber Colmar, Ribeauvillé oder Riquewiher haben mehr Flair und sind damit Magnete für Touristen.
Château du Haut-Kœnigsbourg habe ich zig mal von der E25 aus gesehen, aber wie einige andere Burgen oder Ruinen nie besucht. Deswegen bin ich bei nebligen Wetter zum Schloss hoch. Wie gesagt, es war neblig und so hat man eigentlich fast nichts gesehen.
Das Schloss selbst ist gut erhalten und selbst an einem solchen nebligen Freitag waren einige Besucher da.
Im Anschluss bin ich dann zum Lac Blanc und Lac Noir gefahren. Mein Highlight war aber das Skigebiet am Col du Calvaire. Bei Temperaturen über 0 Grad lag eigentlich nur Matsch nachmittags auf der Straße oder an den Hängen, aber es war Betrieb, viel Betrieb. Und es waren an einem solchen nebligen Freitag auch viele Wanderer an den beiden Stauseen der EDF.
Ich wollte entlang der Route de Cretes Frei Stehen und am Samstag wandern. Trotz Informationen von Bekannten, war die D61 bis La Schlucht gesperrt und so bin ich über den Col de Wettstein gefahren und habe mir auch den Gedenkfriedhof zum WW1 angesehen. In der Nähe des Collet du Linge, liegen Tausende von Soldaten begraben – deutsche auf dem Soldatenfriedhof Hohrod, französische auf dem Cimetière Militaire Col du Wettstein. Die Beiden liegen ca. 3 km entfernt voneinander
Ich hätte dort stehen bleiben sollen, aber ich bin weiter. Der Col De La Schlucht war von Ski-Fahrern gut besucht, ähnlich wie der Col du Calvaire. Und auf der D430 war es ähnlich. Weiße 5 - 10 m breite Schneetrassen bahnten sich ihren Weg die Hänge runter. Und selbst gegen 16:30 waren da noch immer Leute die ihre Ski durch den Matsch bewegten
An der Ferme Auberge Breizhousen war dann Schluss mit meiner Tagesetappe. Die D430 war bis zum Grand Ballon gesperrt. Ich vermute mal, dass es Naturschutzgründe waren, denn die 5 cm Schnee, die ich gesehen habe, nicht der Grund sein konnten.
Meine Standheizung war von Nöten, denn gegen 19:00 lag die Temperatur schon bei 2 Grad und der Wind hämmerte den Regen gegen das Blech des Dog.O.Mobil. Ich hatte meinen Platz wegen dem Ausblick gewählt, dumme Idee, denn es hatte Nebel.
Als ich gegen 7:00 aufwachte war es ruhig, keine Auto, kein Regen, eine wunderbare Stille. Ich machte das Fenster auf und sah Schnee und der war hart am Dog.O.Mobil angefroren. Da es angenehm warm war im Dog.O.Mobil, machte ich mich erst frisch und dann frühstückte ich. Um 8:00 war es noch immer saukalt draußen und der Himmel sah nicht vielversprechend aus. Es waren meine 2 belgischen Leidensgefährten, die mich zu einer Wanderung inspierierten. Über den Hohneck (Restaurant war geschlossen) und von dort zum Lac Du Schiessrothried (auch waren alle Auberges auf dem Weg geschlossen).
Wer mich kennt, der weiß, dass ich offen bin für was Neues und so habe ich die Komoot Tour nach dem See umgeplant. Ich wollte über das Spitzköpfe zurück, anstelle den Aufstieg über den Col du Wormspel zu machen. Alles sah gut aus, doch diese vermaledeite Abzweigung zum Spitzköpfe tauchte nicht auf.
Der Weg ist von beiden Seiten aus Blau markiert und nennt den Spitzköpfe als Ziel, zu meiner Verteidigung. Zurück zu gehen ist nicht meine Stärke und so bin ich weiter. Der Umweg lohnt sich, aber aus 8 km wurden 12 km und 550 Höhenmeter. Auf Komoot findet ihr Bilder vom gesamten Trail.
Als ich dann beim Dog.O.Mobil ankam hatte das Wetter wieder umgeschlagen, es windete stark, der Himmel war dunkel und es hatte noch immer - 4 Grad. Um ehrlich zu sein, ich war fertig und hatte keine Lust auf eine weitere stürmische Nacht
Ich brauchte noch ein wenig Brot und was Süßes, also fuhr ich nach Gerardmer. Gerardmer und La Bresse sind im Februar nicht der Burner. Gerardmer wirbt mit dem Skigebiet, dem See und einem Casino mit verschiedenen Tischspielen & Spielautomaten. Ich würde dem nichts hinzufügen. Ich brauchte nur einen Supermarkt und von denen gibt es auch einige.
La Bresse könnte auch in den Alpen liegen, nicht ganz so mondän, aber die Stadt hat sich voll dem Sporttourismus verschrieben. Das größte Skigebiet der Vogesen ist La Bresse-Hohneck und im Sommer ist das Bike angesagt und natürlich die Gemeinde der WoMoler, die abseits der Route des Crêtes einen Stellplatz sucht.
Mein erster Stellplatz am Samstag entpuppte sich als nicht zugänglich, sprich die Straße war verschneit. Mein zweiter Anlauf am Col des Hayes glückte. Schneefrei und außer mir waren nur Wanderer oder Quadfahrer unterwegs, die aber abzogen, als es dunkel wurde.
War es am Samstag Abend noch kühl gewesen, so war es am Sonntag morgen KALT. - 10 Celsius außerhalb vom Dog.O.Mobil und drinnen -8.9 um 6:00. Hab dann die Standheizung angeworfen und um 7:30 hatte ich warme 3 Celsius
Die Wettervorhersage war eindeutig, Temperaturen zwischen -10 bis - 2 in den kommenden Tagen in dem Bereichen der Vogesen, die mich interessierten.
Am Sonntag hab ich dann eine stark frequentierte Tour für Touristen, die auf den Grand Ballon oder den Ballon de Allsace wollen, gemacht. Über Wildenstein, Kruth nach Thann. Das Wetter war diesig udn blieb kalt. So habe ich immer nur kleine Stopp gemacht und mir auch einen Kaffee in Thann gegönnt.
Den Tag habe ich dann bei Sonnenschein und einem Spaziergang auf dem Schwarzwald ausklingen lassen.